Lando Norris oder Oscar Piastri? Wer hat das Zeug, um Abo-Weltmeister Max Verstappen vom Formel-1-Thron zu stoßen? Mit dieser Frage, die derzeit nicht nur McLaren beschäftigt, hat sich Ex-F1-Champion Nigel Mansell außereinandergesetzt und eine deutliche Antwort gefunden.
Noch zu Jahresbeginn sah es so aus, als würde Max Verstappen beinahe unbedrängt seinen dritten WM-Titel in Folge abräumen, doch der Wind hat sich gedreht. Insbesondere McLaren ist dem einstmaligen Überflieger von Red Bull Racing auf den Fersen. In der Konstrukteurswertung hat das britische Team die Roten Bullen bereits überholt, weil Lando Norris und Oscar Piastri beide zuletzt immer wieder mächtig punkteten.
Doch in der Fahrerwertung hat Verstappen - noch - einen Vorsprung von knapp 60 Zählern auf Norris. Norris wiederum liegt nur rund 20 Punkte vor Charles Leclerc (Ferrari) und 30 Punkte vor Piastri, der in den letzten Rennen aber meist schneller war sein Teamkollege.
Sollte McLaren also Piastri zur Nummer eins bestimmen und bei der WM-Jagd alles auf diese Karte setzen? Nein, sagt 1992er-Weltmeister Nigel Mansell!
"Jetzt liegt es an Lando (Norris), sich durchzusetzen", richtete Mansell gegenüber "Crash.net" einen Appell den ärgsten Verstappen-Jäger und fügte an: "Er muss jetzt mindestens genauso schnell, wenn nicht sogar schneller als Oscar sein und die Aufgabe erledigen."
Piastri könnte als eine Art Wingman agieren, wie es Sergio Pérez bei Red Bull Racing Ende 2021 für Verstappen tat, erinnerte sich Mansell.
Formel 1: Mansell lobt McLaren-Entscheidung
"Wie Lando selbst sagte, würde er es gerne aus eigener Kraft schaffen, ich denke aber, der Druck lastet auf beiden", betonte der 71-Jährige, der 1995 selbst für McLaren fuhr.
Sein Ex-Rennstall habe jedenfalls richtig und "extrem professionell" entschieden, weiter auf Norris als WM-Anwärter zu setzen, obwohl Piastri in den letzten Rennen schneller war. Wenn es darum geht, dass Piastri Norris in Zukunft durch einen Platztausch möglicherweise wichtige Weltmeisterschaftspunkte schenken könnte, sollten die Verantwortlichen von Fall zu Fall entscheiden, mahnte Mansell.
Das Problem: "Wenn Max Verstappen zum Beispiel auf Platz zwei zwischen den beiden McLaren-Piloten auf P1 und P3 ist, wie wollen sie es dann machen?", erinnerte der Ex-Weltmeister. In solch einem Fall könnte das Risiko für einen Tausch einfach zu groß sein, auch wenn McLaren "im Moment das beste Auto im Feld hat".
