Ihre Vita zieren zwei Titel bei Grand Slams, in der Weltrangliste belegte sie zudem noch im Januar 2023 Platz 22 - und dennoch beendete Chinas Tennis-Star Shuai Zhang am Donnerstag eine Horrorserie, die in der Geschichte des Sports erst einmal übertroffen wurde.
Ende Januar 2023 erreichte Shuai Zhang bei den Australien Open noch das Achtelfinale, wenig später überstand sie die erste Runde des WTA-Turniers in Lyon - dann begann eine irre Pleitenserie.
An Nummer zwei gesetzt, verlor Zhang im Achtelfinale von Lyon sang- und klanglos mit 2:6 und 0:6 gegen die Belgierin Maryna Zanevska. Es war die erste Niederlage einer Serie, die bis zum 25. September 2024 um 23 weitere auf insgesamt 24 anwachsen sollte.
Erlösung brachte am Mittwoch erst der 7:6-7:6-Auftakterfolg der inzwischen nur noch auf Weltranglistenposition 595 geführten Zhang gegen die US-Amerikanerin McCartney Kessler (Nummer 65 der Weltrangliste) in der ersten Runde des WTA-Turniers in Peking.
"Ich denke, das ist der perfekte Zeitpunkt", erklärte Zhang nach ihren ersten Einzelsieg nach einer 603-tägigen Durststrecke gegenüber "WTA Insider". Und weiter: "Mein erster Sieg bei einem WTA-Turnier war vor 15 Jahren bei den China Open, und am nächsten Tag habe ich die Spielerin Nr. 1 [Dinara Safina im Jahr 2009, Anm.d.Red.] geschlagen. Vielleicht hat Gott einen Plan."
Dass Peking ein gutes Pflaster für sie ist, untermauerte Zhang, die in Peking mit einer Wildcard ins Hauptfeld rutschte, in Runde zwei noch einmal umso eindrucksvoller. Völlig überraschend fegte sie Emma Navarro aus den USA vom Court. Gegen die Nummer acht der Welt, die bei den US Open 2024 im Halbfinale stand, gewann Zhang 6:4 und 6:2.
Nur eine Spielerin toppt Zhangs Pleitenserie
Zhangs Negativbilanz wurde seit Beginn der Open Era übrigens nur von einer einzigen Spielerin getoppt: Die Schwedin Madeleine Pegel verlor zwischen 1968 und 1972 ihre ersten 29 Partien auf der Tour.
Übrigens: Zhang, die im Damen-Doppel 2019 die Australian Open und 2021 die US Open gewinnen konnte, feierte während ihrer historischen Niederlagen-Serie im Doppel weiter große Erfolge. Unter anderem verlor sie erst im Finale der US Open 2024.
