Arnd Peiffer, Simon Schempp, Erik Lesser und Daniel Böhm erhalten nach dem Urteil im Dopingfall um Russlands-Biathlonstar Evgeny Ustyugov nachträglich die Staffel-Goldmedaille von Sochi. Auch die Norweger jubeln, Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen kommentiert die jüngsten Entwicklungen.
"Eine olympische Medaille ist schön und groß, und ich bin sehr glücklich darüber", sagte Björndalen gegenüber dem schwedischen Sender "SVT": "Es ist gut, dass die Gerechtigkeit am Ende siegt." Den damaligen Siegern aus Russland war die Goldmedaille schon vor Jahren aberkannt worden, das IOC hatte die anderen Nationen seither aber nicht hochgestuft.
Der Biathlon-Weltverband IBU hatte unlängst allerdings bekannt gegeben, dass die Berufung des Russen Evgeny Ustyugov gegen seine Dopingsperre sowie gegen die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse aus den Jahren 2010 bis 2014 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS abgewiesen wurde. Wenn das Internationale Olympische Komitee die gewohnte Praxis anwendet, geht die Goldmedaille nun nachträglich an Deutschland. Silber gewinnt die Staffel aus Österreich, Norwegen rückt auf den dritten Platz vor.
"Es hat wahnsinnig lange gedauert", so der Ex-Biathlet und heutige TV-Experte Björndalen mit Blick auf die Spiele von 2014. Neben ihm dürfen sich auch die Brüder Tarjei und Johannes Thingnes Bö sowie Emil Hegle Svendsen über Olympia-Bronze freuen.
Biathlon: Klare Worte von Arnd Peiffer
Auch Arnd Peiffer hatte sich zuletzt wohlwollend über die Reaktion der IBU geäußert. "Damit ist der Fairness Genüge getan. Denn wer betrügt, hat es auch nicht verdient, eine Goldmedaille zu haben und sich Olympiasieger zu nennen", so der heute 37-Jährige, der vier Jahre nach den Spielen in Russland zudem Gold im Sprint und Bronze mit der Staffel gewann, gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur".
Das deutsche Quartett war in der Staffel von Sochi nur 3,5 Sekunden hinter Russland ins Ziel gekommen. 2020 war Evgeny Ustyugov dann aufgrund von Dopingvergehen gesperrt worden.
Ustyugov war 2014 nach dem Olympiasieg zurückgetreten und bestreitet Doping bis heute. Seine Anwälte hatten vor dem Cas argumentiert, dass die zu hohen Hämoglobinwerte auf eine genetische Anomalie Ustyugovs zurückzuführen seien, die schon dessen Eltern besaßen.
