Tennis-Legende John McEnroe kritisiert Iga Swiatek nach ihrem Viertelfinal-Aus bei den US Open. Nach Ansicht des siebenfachen Grand-Slam-Champions müsste die Weltranglistenerste ihr Spiel auf Hartplatz anpassen.
"Ich war ein wenig überrascht, dass sie entweder unwillig oder unfähig ist, sich auf den schnelleren Belägen anzupassen", sagte McEnroe bei "Eurosport".
Der US-Amerikaner begründete: "Ein Problem für mich ist, dass sie überhaupt nicht Verteidigung spielen will. Manchmal sollte sie sich zurückziehen, wenn die Offensive nicht so gut wie auf Sand läuft."
Swiatek war bei den US Open im Viertelfinale überraschend klar mit 2:6, 4:6 gegen Jessica Pegula ausgeschieden. "Ich weiß nicht, ob sie einen Schwächeanfall hatte", rätselte McEnroe und analysierte: "Aber wenn man jemanden wie Iga sieht, die sich reinhängt und so gut verteidigt, wie sie angreift - dann ist das für die Gegner schwer zu überwinden."
Swiatek konnte in ihrer Tennis-Karriere bereits vier Mal die French Open gewinnen. 2022 triumphierte die 23-Jährige ebenfalls bei den US Open, konnte somit schon sowohl auf Sand als auch auf Hartplatz Major-Turniere für sich entscheiden.
Herausforderung durch Olympia in Paris
Dass es zuletzt in New York nicht reichte, könnte McEnroe zufolge auch eine andere Ursache gehabt haben. Die Tennis-Legende hob die Herausforderung eines olympischen Jahres hervor. "Man kann sehen, dass alle Spieler, die bei Olympia dabei waren, körperlich und mental zu kämpfen haben", so der 65-Jährige.
Es sei "hart, von Sand auf Rasen zu wechseln, für die Olympischen Spiele zurück auf Sand und dann direkt auf Hartplatz. Das ist nicht einfach", drückte es McEnroe aus.
Das olympische Tennis-Turnier fand in diesem Sommer in Roland-Garros statt. Swiatek holte in Paris die Bronzemedaille. Die Polin hatte im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Qinwen Zheng (China) mit 2:6 und 5:7 verloren. Im "kleinen Finale" behielt Swiatek mit 6:2 und 6:1 gegen Anna Karolina Schmiedlova die Oberhand.


