Der ehemalige Biathlon-Weltmeister Benedikt Doll hinterlässt im deutschen Team eine große Lücke. Nach dem Rücktritt des 34-Jährigen springen nun andere in die Bresche.
An Erfahrung mangelt es dem deutschen Biathlon-Team nicht. In Roman Rees (31 Jahre), Johannes Kühn (32) und Philipp Nawrath (31) stehen gleich mehrere routinierte Kräfte im Kader. Auch Philipp Horn (29), David Zobel (28) und Justus Strelow (27) blicken bereits auf einige Weltcup-Winter zurück.
Durch den Rücktritt von Benedikt Doll musste innerhalb des Deutschen Ski-Verbands (DSV) im Biathlonbereich allerdings ein neuer Athletensprecher gefunden werden, der als Ansprechpartner der Sportler als Bindeglied fungiert. Wie Philipp Nawrath nun im Interview mit "chiemgau24.de" bestätigte, wurde Roman Rees von den deutschen Biathleten zum neuen Sprecher gewählt.
Auf Rees komme somit die Aufgabe hinzu, den Austausch mit den verbandseigenen Technikern und der sportlichen Leitung zu suchen - etwa, falls das Material Probleme macht und sich die Skijäger Verbesserungen wünschen. Ein weiterer Ansprechpartner sei Johannes Kühn, der als ältester Biathlet im Team "die Dinge immer klar und offen" anspricht.
Biathlon-Profi Nawrath: "Erste Zwischenzeit der wichtigste Indikator"
Nawrath fügte hinzu: "Das Ganze ist aber keine Einbahnstraße, die Kommunikation im Team ist uns sehr wichtig, und wenn wir gutes Material haben, sprechen wir das auch explizit an und bedanken uns bei den Technikern."
Das Material ist ein wesentlicher Faktor im Biathlon, nicht selten entscheidet auch ein guter Ski über Sieg oder Niederlage. "Die erste Zwischenzeit ist der wichtigste Indikator", erklärte DSV-Profi Nawrath: "Man spürt vorher schon, ob der Ski gut läuft oder nicht. Da weiß man aber nicht, ob es an den Verhältnissen oder am eigenen Material liegt."
Wenn der Skier nicht optimal zu den Bedingungen passt, entstehe im besten Fall "eine Jetzt-erst-recht-Mentalität", so der Routinier, der sich aber ohnehin im Rennen nicht von der Materialfrage ablenken lassen will: "Wenn ich mir zu viele negativen Gedanken mache, wird der Ski auch nicht schneller."