Die Internationale Biathlon-Union (IBU) plant zur neuen Saison eine weitere Regeländerung. Biathlon-Profi Philipp Nawrath hat sich wenige Monate vor dem Start ausdrücklich gegen die neuen Ideen positioniert. Der Routinier hofft darauf, dass eine Petition Erfolg hat.
Um Wettbewerbe ausgeglichener und für die (TV-)Zuschauer attraktiver zu machen, denkt die IBU immer wieder offen über Regelanpassungen nach. So auch vor dem Beginn der Saison 2024/25: Künftig soll sich in Sprint- und Einzelrennen die Zuteilung der Startgruppen ändern.
Konnten sich die besten Biathletinnen und Biathleten bis zuletzt ihre Startgruppe frei wählen, sollen sie fortan zwangsläufig in die dritte Gruppe gesteckt werden. Dadurch soll mehr Spannung im Rennen erzeugt werden. Eine Idee, die beim deutschen Top-Biathleten Philipp Nawrath überhaupt nicht verfängt.
"Ich halte das für keine gute Idee. Es ist meist ein Vorteil, in der ersten oder zweiten Gruppe starten zu dürfen und das erarbeitet man sich durch gute Leistungen. Ginge es nach der geplanten Regel, würden gute Leistungen nicht mehr belohnt werden", entgegnete der 31-Jährige im Interview mit "chiemgau24.de": "Das kann nicht Sinn der Sache sein."
Biathlon-Star hat Petition gestartet
Den Ansatz der IBU könne Nawrath zwar verstehen, auch für "kleinere Nationen ist das sicher ein Vorteil und die Spannung wird länger aufrechterhalten". Aber: "Auf der anderen Seite könnte eine Entwicklung einsetzen, dass die Fans erst später einschalten, da die Top-Athleten nicht zu Rennbeginn zu sehen sind."
Auch andere Biathlon-Stars kritisieren die neue Idee. Der internationale Athletensprecher Sebastian Samuelsson aus Schweden habe bereits "eine Petition gestartet, die viele Athleten unterschrieben haben". Nawrath fügte hinzu: "Ich hoffe, dass die IBU die Regel noch einmal überdenkt."
Die neue Biathlon-Saison startet Ende November mit dem Weltcup im finnischen Kontiolahti.