Gut zwei Wochen ist es her, dass Manuel Neuer seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekanntgab. Als Nachfolger des Keepers des FC Bayern wurde Barca-Schlussmann Marc-André ter Stegen ernannt, der in der Nations League auch prompt mit der Eins auf dem Rücken auflief. Doch wer glaubte, dass sich Neuer und ter Stegen zuletzt über den Wandel im Tor austauschten, liegt falsch.
Anderthalb Jahrzehnte lang hütete Manuel Neuer das Tor der deutschen Nationalmannschaft. In den letzten Jahren lauerte hinter dem Bayern-Keeper dabei immer Marc-André ter Stegen auf seine Chance.
Zahlreiche DFB-Lehrgänge absolvierten die beiden Konkurrenten gemeinsam, schlussendlich hatte aber immer Neuer die Nase vorn. Ab sofort sieht das jedoch anders aus.
Nach der Heim-EM zog Neuer nun einen Schlussstrich unter seine Karriere im DFB-Team, hängte seinen Torwarthandschuhe an den Nagel, mit der Konsequenz, dass nun ter Stegen zwischen die Pfosten rückte. Beim 5:0-Erfolg über Ungarn am Samstagabend zeigte der Barca-Schlussmann doch auch gleich eine gute Leistung (sport.de-Note 2,5).
Von Neuer hörte ter Stegen laut eigener Aussage aber weder um dessen Rücktritt herum noch nach den Top-Paraden gegen Ungarn etwas.
"Es gab keinen Kontakt"
"Für ihn ist es sicherlich nicht die einfachste Situation, zuzuschauen. Du hast ja dann trotzdem das Gefühl: Ich könnte ja noch", sagte ter Stegen auf Nachfrage von "Bild", ob Neuer sich in den letzten gut zwei Wochen mal bei ihm gemeldet habe und fügte an: "Es gab keinen Kontakt noch sonst irgendetwas."
Allerdings habe er in dieser Hinsicht auch "keine Erwartungshaltung", betonte der 32-Jährige, der als Stammkeeper nun mit dem DFB-Team einen erfolgreichen Weg zur WM 2026 beschreiten will.
Indirekt spekuliert "Bild" darüber, dass sich Neuer auch deshalb nicht bei ter Stegen gemeldet haben könnte, weil der 38-Jährige sich eigentlich noch Chancen auf ein Comeback im DFB-Team ausgerechnet hatte. Demnach wäre Neuer gern via Hintertür doch noch auf den WM-Zug aufgesprungen, wie auch "Sport Bild" bereitete berichtete.
Doch die DFB-Verantwortlichen sollen Neuer klargemacht haben, dass ein erneuter Konkurrenzkampf auf der Torwartposition (mit ihm) nicht gewünscht sei. Am Ende folgte auch daher der Rücktrittsentschluss.