Beim Italien-GP kassierte Haas-Pilot Kevin Magnussen nach einer Kollision mit Pierre Gasly seine Strafpunkte elf und zwölf. Damit ist der Däne der erste Fahrer der Formel-1-Geschichte, der aufgrund des 2014 eingeführten Strafpunktsystems mit einer Rennsperre belegt wurde. Sein Team hat nun verkündet, wer stattdessen in Baku hinterm Steuer des Haas sitzen wird: Ollie Bearman.
Der 19-jährige Brite Ollie Bearman ersetzt beim Aserbaidschan-Grand-Prix 2024 den gesperrten Haas-Piloten Kevin Magnussen. Das gab der Formel-1-Rennstall am Freitag bekannt.
Überraschend kommt diese Entscheidung nicht: Bearman, der in Saudi-Arabien als Ersatz für den von einer Blinddarmentzündung außer Gefecht gesetzten Ferrari-Piloten Carlos Sainz sein Debüt in der Formel 1 feierte, steht bereits als fester Haas-Fahrer für die Saison 2025 fest.
Zudem ist Bearman Ersatzfahrer beim US-Team und kennt den Boliden daher bestens. Zuvor absolvierte er schon vier Freitagstrainings im VF-24.
"Es ist definitiv eine größere Herausforderung, als Ersatzfahrer ins Rennen zu gehen, mit begrenzter Vorbereitungszeit und so weiter. Aber ich bin in der glücklichen Lage, dass ich das schon früher in diesem Jahr mit der Scuderia Ferrari gemacht habe, so dass ich zumindest auf diese Erfahrung zurückgreifen kann", wird Bearman auf der Internetseite von Haas zitiert. "Das Ziel ist es, ein solides Wochenende in Aserbaidschan zu haben."
Aktuell dreht Bearman seine Runden in der Formel 2, wo er zuletzt in Monza das Sprintrennen gewinnen konnte. In der Fahrerwertung liegt der Youngster aber derzeit nur auf dem 14. Platz. Wer in Baku Bearmans Platz im F2-Team Prema einnehmen wird, ist noch nicht bekannt.
Formel 1: Strafe gegen Magnussen "definitiv unfair"
Dass Magnussen in Baku nicht an den Start gehen darf, stieß im Fahrerlager auf Unverständnis. "Die Strafpunkte sollten, wie wir schon oft besprochen haben, für gefährliches Fahren gelten … etwas, das eine Gefahr für den Sport und für andere darstellt", zitierte die "Marca" Fernando Alonso. Magnussens missglücktes Überholmanöver sei hingegen schlicht ein Fehler, wie er im Rennen passieren könne, die Folgen überschaubar, so der 43-Jährige.
Selbst der "Geschädigte" Gasly spielte den Vorfall herunter. "Es hat mich ein bisschen überrascht, denn er hat es versucht, aber es war eine Frage des Willens und ich habe am Ende wirklich keine Zeit verloren", kommentierte Gasly das Manöver nach dem Rennen und kündigte sogar an, das Gespräch mit den Rennkommissaren zu suchen, da eine Sperre "definitiv unfair" sei.
"Ich verstehe das überhaupt nicht. Ich bin einfach völlig verwirrt", erklärte Magnussen selbst.