Dem deutschen Fußball droht ein Wettskandal: Einem Medienbericht zufolge stehen bis zu 17 Spiele aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und verschiedenen Oberligen im Verdacht, manipuliert worden zu sein. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) reagierte bereits.
Fast 20 Jahre ist der große Wettskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer im deutschen Fußball her. Jetzt könnte es wieder zu großflächigen Ermittlungen in Sachen Wettbetrug kommen. Nach Informationen der "Hamburger Morgenpost", die sich auf eigene Recherchen beruft, könnte es erneut zu Spielmanipulationen gekommen sein.
Insgesamt 17 Pflichtspiele seit November 2022 stehen unter dem Verdacht der Manipulation - darunter Partien aus der 3. Liga, zwei verschiedenen Regionalligen und verschiedenen Oberligen.
Die konkreten Ansetzungen, die im Fokus stehen, würden "zum Schutz möglicher Ermittlungen" nicht näher genannt, ist im Bericht zu lesen. Die letzte Spielmanipulation soll sich demnach erst vor wenigen Wochen zugetragen haben.
Das Medium beruft sich in seinen Ausführungen auf Schriftstücke - allem voran auf Chatverläufe aus einem Messenger-Dienst –, in denen über Verlauf und Ausgang der betroffenen Spiele diskutiert werde.
Spielmanipulation auch in der 3. Liga? DFB nimmt Vorwürfe "sehr ernst"
Die in den Chats getroffenen Vorhersagen, nicht zuletzt zum Endergebnis, seien wenige Stunden später genau so eingetroffen, hieß es weiter. Für 14 Spiele gebe es demnach "starke Indizien für eine mögliche Manipulation", für drei weitere Begegnungen "zumindest Anhaltspunkte".
Dem Bericht zufolge hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die im Raum stehenden Vorwürfe bereits zur Kenntnis genommen.
"Belastbare Erkenntnisse hierzu liegen uns noch nicht vor. Wir stehen allerdings bereits in Kontakt mit den zuständigen Behörden und unserem Monitoring-Partner Genius Sports", teilte der Verband auf "SID"-Anfrage mit: "Weitere Ausführungen sind dem DFB mit Blick auf die angelaufenen Ermittlungen nicht möglich." Laut "Mopo" nehme der DFB die Vorfälle "sehr ernst".
Die Spielmanipulationen sollen derweil im Darknet und über Kryptowährungen abgewickelt worden sein - was für Wettpaten den Vorteil hat, dass sie ihre Zahlungen auf Wunsch anonymisieren lassen können.
Am frühen Freitagnachmittag wurde bekannt, dass die Polizei wegen des Manipulationsverdachts bei einem Fußballspiel im Saarland ermittelt. Das teilte die Behörde auf Nachfrage der "Deutschen Presse-Agentur" mit. Die Polizei führe die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken durch, hieß es. Weitere Angaben machte die Polizei zunächst nicht.