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Ex-Biathlon-Juwel mischt die Vuelta auf

Das ist die neue deutsche Radsport-Hoffnung Lipowitz

Florian Lipowitz ist Deutschlands neue Radsport-Hoffnung
Florian Lipowitz ist Deutschlands neue Radsport-Hoffnung
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
06. September 2024, 09:21

Die deutsche Radsport-Hoffnung Florian Lipowitz von Red Bull - BORA - hansgrohe mischt derzeit die Vuelta a España auf. Was ist von dem Ex-Biathlon-Youngster noch zu erwarten? sport.de stellt den 23-Jährigen vor.

  • Wer ist Florian Lipowitz?

Florian Lipowitz wurde am 21. September 2000 in Laichingen geboren.

Mit acht Jahren begann Lipowitz mit dem Biathlon. Sein Talent wurde früh erkannt, schon in jungen Jahren gehörte er zum Nationalkader. 2015 wechselte er sogar an das renommierte Schigymnasium Stams.

Doch die Biathlon-Karriere geriet ins Stocken. Mehrere Verletzungen, unter anderem ein Kreuzbandriss, warfen Lipowitz zurück. 

Was ohnehin schon in der Sommersaison als Grundlagentraining genutzt wurde, wurde in der Reha noch intensiviert: Das Radfahren.

Schnell konnte Lipowitz in der neuen Disziplin Erfolge verbuchen wodurch er schließlich beim Profi-Radsport landete.

Eine Entscheidung, die er offenbar nicht bereut. "Skiroller im Sommer - das vermisse ich nicht", wird der 23-Jährige von "sportschau.de" zitiert.

  • Was sind Lipowitz' größten Erfolge?

Sein Talent auf dem Rad stellte Lipowitz bei mehreren Radmarathons unter Beweis. Mit Siegen bei den Langstreckenevents erarbeitete sich die Nachwuchshoffnung 2020 einen Profivertrag beim UCI Continental Team Tirol KTM Cycling.

Dort etablierte sich Lipowtz als Bergfahrer und machte mit einigen Top-20-Platzierungen weiter auf sich aufmerksam. 

2022 folgte der Wechsel zu Red Bull - BORA - hansgrohe. Dort gelang ihm dann der endgültige Durchbruch. Auf den Sieg in der Gesamtwertung bei der Czech Tour 2023 folgte ein dritter Platz bei der Tour de Romandie. Außerdem stehen Platz zwei bei den deutschen Meisterschaften sowie der Gewinn der Sibiu Tour bereits in Lipowitz' Vita.

  • Was reißt Lipowitz bei der Vuelta?

Bei der derzeit laufenden Vuelta a España mischt Lipowitz das Teilnehmerfeld auf. Nach 18 Etappen liegt der Youngster auf einem starken achten Platz. Zwischenzeitlich trug er sogar das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.

Vor dem Finale am Sonntag liegt Lipowitz in dieser Wertung mit 34 Sekunden Rückstand auf den Führenden Carlos Rodriguez auf Platz drei.

Bei Vuelta und Giro konnte ein deutscher Profi noch nie die Nachwuchswertung gewinnen. Bei der Tour de France gelang dieses Kunststück lediglich Dietrich Thurau und Jan Ullrich, dem späteren Tour-Sieger sogar drei Mal.

Bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt überragt Lipowitz als Helfer von Superstar Primoz Roglic. "Ich fahre das erste Mal mit ihm zusammen und es ist richtig gut, ihn an meiner Seite zu haben. Er hatte schon zuvor großartige Leistungen gezeigt", schwärmte der Slowene unlängst von dem Deutschen.

Auch Patxi Vila, sportlicher Leiter von Red Bull - BORA - hansgrohe, lobte bei der "Sportschau": "Er war phantastisch an diesem Tag. Nur dank ihm konnte Primoz die Lücke schließen und seinen zweiten Gesamtrang behaupten."

Lipowitz selbst hatte vor der Vuelta angekündigt, dass er nicht wisse, wohin es geht. "Ich weiß selber nicht, was ich leisten kann. Das längste Rennen, das ich gefahren bin, waren, glaube ich, neun Tage", sagte er zur "Sportschau".

Der frühere Wintersportler kündigte aber bereits an: "Gegen Ende werde ich eher besser. Nun bin ich gespannt auf drei Wochen und wie mein Körper darauf reagiert."

  • Was ist von Lipowitz noch zu erwarten?

Bei der Vuelta ist das Weiße Trikot durchaus noch drin für Lipowitz. Roglic gilt bei den beiden Bergankünften am Freitag und Samstag als klarer Favorit. Sollte sich das BDR-Juwel weiter an den dreifachen Vuelta-Sieger klammern und als Helfer agieren, kann es auch in der Gesamtwertung durchaus noch nach oben gehen.

Langfristig bleibt abzuwarten, ob die Entwicklung von Lipowitz derart steil weitergeht. 

Bora-Road-Captain Nico Denz betonte bereits bei der "Sportschau": "Er ist auf jeden Fall ein Megatalent. Aber ich denke, man muss jetzt einfach mal die Kirche im Dorf lassen und ihm Zeit geben und dann gucken, wo er sich hinentwickelt."

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