Zur Saison 2014 führte die Motorsportkönigsklasse Formel 1 ein Strafpunktsystem ein, bei dem die F1-Stars für Regelverstöße Punkte auf ihre Fahrerlizenz erhalten. Sammelt ein Fahrer in zwölf Monaten zwölf Zähler, wird er für ein Rennen gesperrt. Dieser Fall tritt beim anstehenden Grand Prix in Aserbaidschan nun erstmals ein - sehr zum Leidwesen von Routinier Fernando Alonso.
Beim Formel-1-Rennen von Monza kam es zu einem Zwischenfall mit historischen Folgen. Nach einer Kollision mit Pierre Gasly kassierte Haas-Pilot Kevin Magnussen seine Strafpunkte elf und zwölf - und somit eine Sperre für den anstehenden Grand Prix in Baku.
Ein Umstand, dem der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso nicht so richtig viel abgewinnen kann.
"Die Strafpunkte sollten, wie wir schon oft besprochen haben, für gefährliches Fahren gelten … etwas, das eine Gefahr für den Sport und für andere darstellt", zitiert die "Marca" den 43-jährigen Spanier. Magnussens missglücktes Überholmanöver sei hingegen schlicht ein Fehler, wie er im Rennen passieren könne, die Folgen überschaubar, so Alonso.
Ohne genaue Kenntnis der Lage vermute er zudem, dass einige der Punkte, die Magnussens Konto zieren, nur für Kleinigkeiten wie das überfahren der weißen Linie beim Verlassen der Boxengasse oder Ähnlichem verhängt wurden. Diese Art von Strafen sollten einen Fahrer nicht so stark beeinflussen, dass er von einem Rennen komplett ausgeschlossen werde.
Selbst Gasly findet Sperre "definitiv unfair"
"Ich meine, so etwas ist Teil des Rennsports. Dafür sollte es eine ein Drive-Through-Strafe geben, es kann auch eine Fünf-Sekunden-Strafe sein. Ich verstehe Rennstrafen, aber Sicherheitsstrafen sind etwas schwieriger zu verstehen", schließt Alonso, der mit acht Strafpunkten ebenfalls zu den Gefährdeten im Feld zählt.
Wenig Rückhalt hat die Entscheidung aber auch bei den direkt betroffenen Fahrern. "Es hat mich ein bisschen überrascht, denn er hat es versucht, aber es war eine Frage des Willens und ich habe am Ende wirklich keine Zeit verloren", kommentierte Gasly das Manöver nach dem Rennen und kündigte sogar an, das Gespräch mit den Rennkommissaren zu suchen, da eine Sperre "definitiv unfair" wäre.
"Ich verstehe das überhaupt nicht. Ich bin einfach völlig verwirrt", kommentierte Magnussen die Entscheidung. An seiner Sperre ändert das nichts.