Beim Abschlusstraining im Vorfeld des Qualifyings zum Formel-1-Grand-Prix in den Niederlanden sorgte am Samstagmorgen ein Schreckmoment für Stille auf den sonst so lautstarken Tribünen im Heimatland von Weltmeister Max Verstappen: Williams-Pilot Logan Sargeant kam 15 Minuten nach Beginn des 2. Trainings ausgangs der Haarnadel-Steilkurve mit zwei Rädern aufs nasse Gras, geriet ins Rutschen und schlug hart in die Streckenbegrenzung ein. Der US-Amerikaner gab kurz darauf zum Glück Entwarnung, die Folgen könnten dennoch enorm sein - womöglich auch für Mick Schumacher.
Logan Sargeant blieb nach seinem schweren Trainingsunfall in Zandvoort zwar zum Glück unverletzt, in seiner Formel-1-Karriere könnte der Crash dennoch tiefe Spuren hinterlassen.
Da Sargeant seinen Williams komplett schrottete, hatten die Mechaniker keine Chance, den Wagen bis zum Qualifying wieder in Schuss zu bekommen.
Sargeant konnte nicht im Kampf um die Pole mitmischen und startet nur nicht vom letzten Rang, da ausgerechnet sein Teamkollege Alexandre Albon von den Kommissaren nachträglich ausgeschlossen und ans Ende des Feldes versetzt wurde. Der Unterboden seines Williams FW45 entsprach nicht den technischen Regularien. Der Thailänder hatte zuvor einen starken achten Rang erzielt.
Aufregung herrscht beim britischen Rennstall aber vor allem aufgrund von Sargeants selbstverschuldeten Ausfalls. "Es wurden Hunderte von Stunden in das Update investiert, es sieht aus, als würde es funktionieren, aber es gibt nur wenige davon auf der Welt. Am schlimmsten ist es, wenn man es gerade erst eingeführt hat und es auf der Rennstrecke in die Wand fährt", wetterte Teamchef James Vowles laut "Sky". Den Unfall bezeichnete er bei "Auto Motor Sport" sogar als "unnötig" und seinem Fahrer warf er vor, auf nasser Strecke unnötiges Risiko gegangen zu sein.
Gab es schon einen Austausch wegen Mick Schumacher
Sargeants-Aus mitten in der Saison wollte sich Vowles zwar im Eifer der Emotionen nicht entlocken lassen, Rückendeckung gab es aber auch keine.
Mercedes-Boss Toto Wolff goss bei "Sky" schließlich noch mehr Öl ins Feuer und nannte dabei einen Namen, der fallen musste: Mick Schumacher.
"Ich kann es schwer beurteilen. Audi ist das einzige Team, das seinen zweiten Fahrer noch nicht benannt hat. Ich weiß auch nicht, was Williams machen wird nach dem heutigen Debakel", erklärte Wolff auf Nachfrage, ob Mercedes-Ersatzfahrer Schumacher bald wieder Rennen in der Königsklasse bestreiten werde.
"Auto Motor Sport" will erfahren haben, dass Vowles sogar schon bei Wolff wegen Schumacher angeklopft hat, demnach hat der Williams-Boss aber auch klargestellt, dass der Deutsche nur eine von mehreren Optionen für den Ernstfall gibt.