Die Entscheidung von Rennstall Red Bull, Sergio Perez nicht nur für den Rest der laufenden Saison zu halten, sondern gleich auch dessen Vertrag bis 2026 zu verlängern, hat großes Rätselraten in der Formel 1 ausgelöst. Die Spekulationen über die Hintergründe reißen nicht ab, Ex-Rennfahrer und F1-Experte Marc Surer legt nun nach.
Hat Red Bull den Vertrag von Sergio Perez nur aufgrund einer Intervention von Rechteinhaber Liberty Media verlängert? "Das kann ich mir durchaus vorstellen", sagt die Schweizer Formel-1-Ikone Marc Surer nun in einem Gespräch mit Motorsport-Experte und -Redakteur Christian Nimmervoll von "formel1.de".
Nimmervoll war einer der ersten, der sich den Perez-Verbleib bei Red Bull mit dem Einfluss von Liberty Media erklärte. Der Hintergrund: Erst Ende Oktober reist der F1-Zirkus nach Mexiko, eine vorzeitige Trennung könnte einem großen Wertverlust für das Produkt Formel 1 gleich kommen. Auch beim Portal "f1-insider.com" war darüber bereits spekuliert worden.
Surer führte aus: "Denn wir wundern uns auch, dass der Logan Sargeant so lange in der Formel 1 geblieben ist ohne Leistung zu zeigen. Dass Liberty Media im Hintergrund beeinflusst, ist schon vorstellbar." Der US-Amerikaner Sargeant verliert erst zur nächsten Saison sein Cockpit bei Williams.
Mit Blick auf Perez fügte er hinzu: "Wenn sie ihn jetzt rausschmeißen, ist kein Mexikaner in Mexiko am Start. Wenn sie ihn Ende des Jahres rausschmeißen, dann kann er vielleicht in einem anderen Team einen Platz finden."
"Die Leistung, die Sergio Perez im Moment bringt, kann jeder bringen"
Der 72-Jährige hätte im Vorhinein aus Sicht von Red Bull anders entschieden und den Mexikaner für den Rest der Saison durch Daniel Ricciardo ersetzt. Dann hätte Red-Bull-Aspirant Liam Lawson an der Seite von Yuki Tsunoda bei Schwesterrennstall Racing Bulls weiter Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln können. Für 2025 werden die Karten ohnehin "neu gemischt", wie Motorsportkonsulent Helmut Marko kürzlich angedeutet hatte.

"Die Leistung, die Sergio Perez im Moment bringt, kann jeder bringen. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Das halbe Feld in der Formel 1 würde wahrscheinlich sogar bessere Leistungen bringen", legte Surer nach: "Warum dann nicht etwas riskieren?"
Ob sich Sergio Perez in der zweiten Saisonhälfte noch einmal fängt, sei derweil unsicher. Der 34-Jährige habe sein "Selbstvertrauen verloren, was ganz wichtig ist beim Rennfahren". Sergio Perez sei zudem einer, der seinen Teamkollegen Max Verstappen auf der Strecke schlagen kann, "wenn das Auto untersteuert". Da der aktuelle Red Bull sowohl unter- als auch übersteuert und somit schwer zu fahren sei, komme Perez anders als Verstappen nicht mehr zurecht.


