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Weltranglistenerster positiv getestet

Doping-Experte: Das ist faul an Sinners Erklärung

Video: Doping-Experte über Sinner: "Perfekte Ausrede"
21. August 2024, 12:13
sport.de
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Die Doping-Enthüllungen rund um Tennis-Superstar Jannik Sinner haben die Szene am Dienstag in ihren Grundfesten erschüttert. Ein Experte hält die Erklärungen des Italieners zwar für durchaus möglich, hegt aber dennoch Zweifel daran.

Geht es nach Sinner, so ist seine positive Dopingprobe auf seinen Physiotherapeuten zurückzuführen, der ihn massierte, nachdem er zuvor eine eigene Wunde mit einem Spray behandelte, in dem das verbotene Steroid Clostebol enthalten war. Clostebol-Spuren bahnten sich so angeblich ihren Weg in Sinners Körper und wurden bei zwei Tests im März 2024 entdeckt. 

Åke Andrén-Sandberg, einer der führenden schwedischen Doping-Experten, sieht Parallelen zum Fall der norwegischen Weltklasse-Langläuferin Therese Johaug, die 2016 eine Creme gegen Sonnenbrand als Ursache angab - und anders als Sinner anschließend für 18 Monate gesperrt wurde. 

Bisher habe er noch nie gehört, dass Clostebol in Spray-Form überhaupt erhältlich ist, sagte der Wissenschaftler gegenüber "SVT". Dass ein Transfer von Haut zu Haut möglich ist, sei dagegen sehr wohl bewiesen. Allerdings erklärte er dazu auch: "Es [die Haut-Übertragung] ist theoretisch möglich, aber doch weit hergeholt."

Menge in Sinners Urin unglaublich gering, aber ...

Die Menge, die in Sinners Urin festgestellt wurde, sei "unglaublich gering" gewesen, schilderte der Schwede. "Das hätte keinen Effekt", so seine Einschätzung. Das Problem, so Andrén-Sandberg, ist aber ein anderes. 

"Es ist so, wie wir es damals bei Therese Johaug gesagt haben. Die Menge, die sie damals in ihrem Urin hatte, war so gering, dass es nicht signifikant war. Aber es hätte auch durchaus der Fall sein können, dass sie vier Monate vorher eine gigantische Dosis erhalten hat, die dann wiederum einen riesigen Effekt gehabt hätte", schilderte der Wissenschaftler, dass es sich bei Sinner theoretisch auch im Restspuren gehandelt haben könnte. 

Die bisherigen Untersuchungen der Verbände kamen nicht zu diesem Schluss. Sie sprachen Sinner frei und sehen auch rückblickend von einer Strafe für den Superstar ab. Die Welt-Anti-Dopingagentur Wada sieht die Sache nicht so klar. Sie erklärte gegenüber der "dpa", dass man sich das Recht vorbehalte, gegebenenfalls Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne einzulegen.

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
1
2
6
1
4
Spanien
Carlos Alcaraz
C. Alcaraz
3
6
3
6
6
20:30
So, 07.09.
Beendet
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