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"Fragen offen, die gefährlich sind"

Darum hat der Doping-Fall Sinner "ein Geschmäckle"

Video: Fall Sinner ein "Zeichen von Intransparenz"
21. August 2024, 07:10
sport.de
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Zwei positive Doping-Tests, aber keine Sperre: Der Freispruch für Tennis-Star Jannik Sinner sorgt für Wirbel. RTL-Reporter und sport.de-Experte Felix Görner hat eine klare Meinung zu dem Fall.

"Das hat für mich ein großes Geschmäckle und ist ein Zeichen von Intransparenz", sagte der bestens vernetzte Journalist. "Der Zeitraum zwischen dem Vorfall und der Veröffentlichung ist viel zu groß. Das lässt Fragen offen, die gefährlich sind. Warum vertuscht man so lange einen solchen Fall und kommt dann zu dem Urteil, dass der Beschuldigte unschuldig ist? Das ist ein fragwürdiges Vorgehen der Tennis-Instanzen." Felix Görners gesamte Einschätzung zum Fall Sinner gibt es oben im Video zu sehen.

Die Positivtests bei Sinner stammen aus dem Frühjahr, rund um das ATP-Turnier in Indian Wells im März. Zweimal wurde beim 23 Jahre alten Italiener damals das verbotene anabole Steroid Clostebol nachgewiesen. Erst am Dienstag, also rund fünf Monate danach, gab die International Tennis Integrity Agency (ITIA) den Vorfall bekannt.

"Das hätte schneller geklärt und auch veröffentlich werden müssen", kritisierte Görner. "Seltsam ist auch, dass es zwei positive Tests waren, also ein Wiederholungsfall. Das hat eine große Brisanz, weil es um den Weltranglistenersten geht."

Sinner habe als solcher eine "Vorbildfunktion" und repräsentiere den Tennis-Sport. "Da geraten Verbände gerne in die Versuchung, mit der Wahrheit viel zu lange hinter dem Berg zu halten", sagte der sport.de-Experte.

Tennis-Konkurrenz übt Kritik: "Lächerlich"

Laut ITIA habe Sinner weder vorsätzlich noch fahrlässig gedopt. Vielmehr sei er von einem Physiotherapeuten behandelt worden, der zuvor eine Salbe mit Clostebol für eine Wunde an seiner Hand benutzt hatte. Dabei sei es zur "unwissentlichen transdermalen Kontamination" gekommen, wie es in dem Statement hieß.

Von der Tennis-Konkurrenz gab es teils kritische Töne. "Lächerlich, ob es nun ein Unfall war oder nicht", schrieb der Australier Nick Kyrgios bei X (vormals Twitter): "Du solltest für zwei Jahre gesperrt werden. Deine Leistung hat sich verbessert."

Auch der Kanadier Denis Shapovalov zeigte sich wenig begeistert vom Umgang mit dem Fall Sinner: "Ich kann mir nicht vorstellen, was andere wegen Kontamination mit verbotenen Substanzen gesperrte Spieler derzeit fühlen."

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