Sprint-Star Noah Lyles hat den Doppelschlag bei den Olympischen Spielen verpasst. Der US-Leichtathlet lief am Donnerstagabend über die 200 m zu Bronze, fiel anschließend aber völlig erschöpft zu Boden.
Dramatische Szenen um 100-m-Sieger Noah Lyles. Der Amerikaner war nach seinem Lauf über die Distanz von 200 Meter völlig k.o. Der 27-Jährige zeigte an, dass er Hilfe benötige. Medizinisches Personal eilte zu ihm. Kurz darauf wurde der Sprinter mit einem Rollstuhl aus dem Innenraum gerollt.
Was genau passiert ist und wie es ihm geht, blieb zunächst unklar. Der US-Verband teilte später mit, dass Lyles unter einer Corona-Erkrankung leide. Lyles hatte im Callroom eine Maske getragen.
Die größte Show auf der Tartanbahn lieferte am Donnerstagabend Letsile Tebogo. Als erster Afrikaner holte er olympisches Gold über die 200 m.
Historisches Gold für afrikanischen Sprinter
Der Sprinter aus Botswana gewann im Stade de France zu Paris das Finale bei leichtem Rückenwind in 19,46 Sekunden und ist damit der fünftbeste 200-m-Läufer der Geschichte. Der Amerikaner Kenneth Bednarek (19,62) gewann vor Landsmann Lyles Silber. Der Kölner Joshua Hartmann hatte es immerhin in das Halbfinale geschafft.
Auf der Tribüne schauten sich Rapper und Olympia-Maskottchen Snoop Dogg sowie Turn-Ikone Simone Biles das Rennen an.
Keine vier Goldmedaillen für Lyles
Lyles' einmalige Medaillen-Mission ist damit vorzeitig gescheitert: Der 27-Jährige hatte in Paris eigentlich vier Goldmedaillen angepeilt. Nach seinem sensationellen Sieg im Gigantenlauf über 100 m wollte er auch über die 200 m sowie mit den Staffeln über 4x100 und 4x400 m triumphieren. Die Staffel-Entscheidungen stehen aber noch an.
Lyles hatte am vergangenen Sonntag in einem Foto-Finish-Krimi Gold über die 100 m gewonnen. Mit einem Vorsprung von nur 0,005 Sekunden setzte sich der Ausnahmesprinter hauchdünn gegen Kishane Thompson (Jamaika) durch. Nun folgte ein harter Dämpfer im zweiten Finale.

