Die Entscheidung, Marcel Hirscher eine Wildcard für den Weltcup zu ermöglichen, hat im Ski alpin heftige Reaktionen ausgelöst. Nun wehrt sich FIS-Renndirektor Markus Waldner. Der Impuls sei von den Sportlerinnen und Sportlern gekommen.
"Die Wildcard ist nicht nur für Hirscher da. Heute mag das so sein, aber morgen ist es ein anderer", stellte Markus Waldner im Gespräch mit der "Tiroler Tageszeitung" klar. Vor allem: Die Initiative sei nicht von den FIS-Offiziellen gekommen.
Waldner erklärte: "Die Athletensprecher Leif Kristian Nestvold-Haugen und Verena Stuffer sind nach dem Frühjahrs-Meeting zu mir gekommen und haben den Vorschlag mit der Wildcard gemacht. Das wurde einen Monat später beim Council-Meeting in Island diskutiert und beschlossen. Da wird wieder gestichelt. Aber das war mangelnde Kommunikation, dabei wurde es beschlossen."
Marcel Hirscher, zweifacher Olympiasieger, siebenfacher Weltmeister und Dominator des Weltcups zwischen 2012 und 2019, will nach fünf Jahren sein Comeback geben. Durch eine Regeländerung wird dem 35-Jährigen nun die Rückkehr erleichtert.
Ärger nach Regeländerung im Ski-Zirkus
Fortan können sich Ehemalige auf eine Wildcard bewerben, sofern ihr Rücktritt mindestens zwei und nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Zudem müssen die Ex-Sportler entweder den Gesamtweltcup, den Weltcup in einer Disziplin oder Gold bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewonnen haben, um von der Regel zu profitieren - Der Österreicher erfüllt all diese Voraussetzungen und will in 2024/25 für die Niederlanden, das Geburtsland seiner Mutter, antreten.
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Somit kann Hirscher am 27. Oktober beim Weltcup-Auftakt in Sölden antreten, er erhält die Startnummer 31.
Im Ski-Zirkus haben die Regeländerung und die bevorstehende Rückkehr von Hirscher einen großen Wirbel ausgelöst. "Diese neue Regel ist eine Ohrfeige für jeden jungen Athleten, der sich den Platz im ersten Drittel der Startliste knallhart erkämpfen muss", wetterte etwa der österreichische Ski-Trainer Christian Leitner im "Blick": "Hirscher hat alles gewonnen. Der braucht keine Almosen, zumal er ständig betont, dass er nicht mit großen sportlichen Ambitionen, sondern aus purer Freude in den Rennsport zurückkehren würde."



