Am Donnerstag beginnt nach langem Warten die Preseason in der NFL. Doch welche Spieler sind hier besonders gefordert? Wer muss sich beweisen und auf wen sollten Fans zum Start der Vorbereitung besonders achten? sport.de nennt die Players to watch.
Nein, die Preseason zählt am Ende nicht. Die Ergebnisse sind daher komplett sekundär. Vielmehr geht es darum, Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen zu sammeln. Besonders spannend ist in dieser Zeit immer, wie sich die Rookies schlagen. Im Gegensatz zu den etablierten Startern, die in der Preseason vielerorts kaum oder gar nicht eingesetzt werden, dürfen sich Rookie durchaus Hoffnung auf ausgiebige Einsatzzeit machen.
Darüber hinaus gibt es aber durchaus auch weitere Spieler, die etwas zeigen müssen. Wer besondere Aufmerksamkeit erfordert, erfahrt ihr hier!
NFL Preseason 2024: Die Players to Watch
Caleb Williams und Rome Odunze - Chicago Bears
Es weht ein frischer Wind in der Windy City. Mit der Ankunft von Caleb Williams als neuem Franchise-Quarterback des Teams herrscht in der Stadt eine gewisse Aufbruchstimmung. Fans und sicherlich auch die ganze Organisation geht optimistisch in die neue Saison, schließlich hat man nun allem Anschein nach endlich mal eine Offense, die nicht nur effektiv sein könnte, sondern auch noch ansehnlich daher kommt.
Williams ist hier der zentrale Faktor, doch auch der neunte Pick des Drafts, Rome Odunze, dürfte schnell im Rampenlicht stehen. Dieses Duo aus Williams und Odunze könnte etwas ganz besonderes werden und in der Preseason werden wir voraussichtlich einen ersten Eindruck dieser beiden Rookies sehen, die die Zukunft der Bears nachhaltig verändern könnten.
Jayden Daniels - Washington Commanders
Anders als bei Williams wissen wir bei Daniels bereits, dass er im ersten Preseason-Spiel der Washington Commanders zum Einsatz kommen wird. Gegen die New York Jets am kommenden Samstag wird Daniels sein Debüt geben, wie Head Coach Dan Quinn schon am Wochenende offiziell verkündete.
Spannend wird dann zu sehen sein, wie viel man Daniels wird machen lassen. Was ist der Plan von Play Caller Kliff Kingsbury? Wird er Daniels bereits von der Leine lassen oder belässt man es erstmal dabei, ihn in der Pocket stehen und passen zu lassen? Und wie funktioniert so früh in der Vorbereitung schon die Abstimmung zwischen Kingsbury und Daniels sowie Daniels und seinen Receivern?
Drake Maye - New England Patriots
Kaum ein Quarterback sorgt derzeit für so dermaßen kontroverse Meinungen wie der dritte Pick im Draft insgesamt. Maye wurde schon nach wenigen Plays, die im Netz verbreitet wurden, in den Himmel gelobt und genauso für andere weniger gute Aktionen zum Flop erklärt. Doch wo steht er wirklich? Er dürfte mit Sicherheit in der Nacht zum Freitag sein Debüt in der Preseason für die Patriots gegen die Panthers geben. Und wenn er wirklich den internen Konkurrenzkampf mit Jacoby Brissett, der dieser Tage deutlich souveräner wirkt, gewinnen will, dann ist ein erster Test ein guter Zeitpunkt, Punkte zu sammeln.
Bryce Young - Carolina Panthers
Young wäre eigentlich einer der Spieler, die wir nicht unbedingt in der Preseason sehen würden - oder zumindest nicht so früh. Doch lief die Rookie-Saison des letztjährigen First-Overall Pick alles anderes als ideal. Und mit neuem Head Coach Dave Canales dürfte es wenig Sinn machen, nicht jede Möglichkeit zu nutzen, Young und seine Offense über Spielpraxis auf eine Wellenlänge zu bringen.
Gegen die weitestgehend ohnehin schon eingespielte Defense der Patriots könnte das erste Spiel also schon ein echter Test für die neue Offense des Teams werden. Zudem dürfte eine gute Vorstellung in dieser Preseason die Skeptiker, zu denen der notorisch ungeduldige Owner David Tepper sicher auch zählt, zumindest mal ein wenig besänftigen.
UPDATE: In Woche 1 der Preseason wird Young noch nicht zum Einsatz kommen, wie Canales mittlerweile verkündet hat.
Keon Coleman - Buffalo Bills
Coleman steht hier stellvertretend für das gesamte Receiving Corps der Bills, das bekanntermaßen komplett umgekrempelt wurde. Bis auf Khalil Shakir ist keiner der relevanten Leute der Vorsaison mehr im Kader. Und doch versprüht Coleman einen besonderen Enthusiasmus mit seiner lockeren Art.
Wir dürfen zwar weder erwarten, dass Josh Allen allzu viel Spielzeit vor Saisonstart sehen wird, noch gravierende Scheme-Veränderungen. Wenn es welche gäbe, würde Offensive Coordinator Joe Brady selbige kaum schon jetzt zeigen. Aber Colemans körperliche Präsenz und Athletik dürfte auch in eher rudimentären Spielzügen schon zur Geltung kommen. Und wenn sein College-Tape eines verriet, dann, dass das eine Show werden könnte.
Michael Penix Jr. - Atlanta Falcons
Wie man hört, scheint es noch nicht klar zu sein, dass Penix vom Start weg der Backup von Starter Kirk Cousins sein wird. Insofern sollte man schon früh darauf achten, wie die Snaps in den ersten Preseason-Spielen verteilt werden. Cousins jedenfalls wird nicht spielen und nach seiner Achillessehnenverletzung der Vorsaison erst in Woche 1 zurückerwartet. Entsprechend sind die Augen auf Penix und Taylor Heinicke gerichtet.
Wer bekommt die meisten Snaps und wer bekommt - wenn überhaupt - die Snaps mit den Startern? Abgesehen davon sehen wir naturgemäß Penix erstmals auf NFL-Niveau, was auch schon Aufschluss darüber geben könnte, wie weit der als sehr weit eingestufte Rookie-QB tatsächlich ist.

Anthony Richardson - Indianapolis Colts
Wie fit ist Anthony Richardson nach seiner Schulterverletzung, die seine Rookie-Saison frühzeitig beendete? Laut General Manager Chris Ballard hat der Quarterback der Colts "keinerlei Limitierungen" mehr und kann voll trainieren. Entsprechend kann er dann auch in der Preseason ran.
Und das wird nach mehreren Medienberichten auch als wahrscheinlich eingestuft, zumal Richardson nach nur vier Spielen in der vergangenen Saison kann er die Spielpraxis sicher gebrauchen. Für uns bedeutet das, dass wir ganz genau hinschauen sollten, wie Richardson auf dem Feld aussieht. Wirft er ohne Mühe und mit vollem Speed? Traut er sich seine Läufe schon wieder zu? Und wie gut funktioniert schon das Zusammenspiel mit neuen Receivern wie Rookie Adonai Mitchell?
Luke McCaffrey - Washington Commanders
Der Drittrundenpick und jüngere Bruder von All-Pro-Running-Back Christian McCaffrey wurde sicherlich etwas früh gezogen im vergangenen Draft. Doch nach den bisherigen Eindrücken im Camp der Commanders ist der einstige Quarterback drauf und dran, sich den Platz als Starter im Slot zu sichern. Entsprechend darf man gespannt sein, ob er in der Preseason - im Zusammenspiel mit Daniels - schon zeigen kann, was ihn zum Favoriten auf diesen Platz im Lineup macht.
J.J. McCarthy - Minnesota Vikings
Im Vorfeld des Draft war die große Frage, wann genau J.J. McCarthy gezogen werden würde. Und wer ihn wie einschätzt. Letztlich landete er an Position 10 bei den Vikings. Seither wurden die Verantwortlichen des Teams Head Coach Kevin O'Connell nicht müde zu betonen, dass Sam Darnold der Starter ist, während McCarthy alle Zeit der Welt bekommen werde.
Die jüngsten Eindrücke aus dem Training Camp jedoch sprechen da durchaus eine andere Sprache. McCarthy sah bereits Starter-Reps und überzeugte mit seiner Fähigkeit, zu improvisieren und Off-Script Plays zu machen. Ob wir das in der Preseason sehen, darf bezweifelt werden, aber McCarthy under Center scheint durchaus wahrscheinlich zu sein, schließlich muss ein Rookie und Backup (!) Spielpraxis sammeln.
Marvin Harrison Jr. - Arizona Cardinals
Die Chancen, dass MHJ in der Preseason zum Einsatz kommt, stehen ziemlich gut. Er selbst hat bereits mehrfach betont, dass er spielen will und sein Head Coach Jonathan Gannon stimmt ihm offenbar zu: "Ich denke, er muss rausgehen und spielen", zitiert die "Arizona Replublic" Gannon.
Und wenn er spielt, wird es interessant zu sehen, wie man ihn einsetzt. Naheliegend wäre es, ihn einfach als X-Receiver einzusetzen, denn das ist seine primäre Rolle. Und dann sehen wir, wie dominant er mit seiner Physis gegen NFL-Cornerbacks sein kann.
Xavier Worthy - Kansas City Chiefs
Worthy ist pfeilschnell und damit stellt sich die Frage, ob die Chiefs seine PS schon so früh aufs Feld bringen werden. Spielen wird er sicherlich, doch wird man ihm entsprechende Plays geben, die den besten Teil seines Spiels zur Geltung kommen lassen werden? Sprich: Schickt man ihn auf Go-Routes? Die gute Nachricht ist jedoch, dass Andy Reid angekündigt hat, seine Starter, darunter auch Patrick Mahomes, direkt in Woche 1 der Preseason zumindest mal ein wenig spielen zu lassen.
Backup Carson Wentz dürfte aber auch in der Lage sein, Shots abzufeuern, um Worthy ins Rampenlicht zu stellen. Die Chance auf Feuerwerk besteht also durchaus.
Marcus Blumberg



































