Bitterer Jubel bei den Olympischen Spielen von Paris: Die deutsche Leichtathletin Olivia Gürth hat am Sonntagvormittag das Hindernisfinale über 3000 m auf dramatische Art und Weise verpasst.
Olivia Gürth vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) hat das Olympia-Finale trotz persönlicher Bestzeit von 9:16,47 Minuten hauchdünn verpasst. Dabei war die 22-Jährige bei ihren ersten olympischen Spielen lange voll auf Kurs.
Die Entscheidung fiel praktisch erst auf dem Zielstrich, nur eine Hundertstelsekunde war sie langsamer als die Konkurrentinnen Elizabeth Bird aus Großbritannien und Norah Jeruto aus Kasachstan. Denn: Anstatt durchzulaufen, nahm sie Geschwindigkeit heraus und jubelte einen Hauch zu früh. So konnten Bird und Jeruto noch auf die Plätze vier und fünf sprinten.
Eine Platzierung unter den ersten fünf hätte für ein weiteres Rennen im vollbesetzten Hexenkessel Stade de France gereicht. Am Ende wurde sie Sechste. Ein "dummer Anfängerfehler", wie "ARD"-Kommentator Ralf Scholt den folgenschweren Fauxpas während der Live-Übertragung sagte.
Leichtathletin Gürth erklärt die Jubel-Panne
Gürth nahm die Jubel-Panne anschließend aber sportlich. Ihre Konkurrentinnen habe sie im Eifer schlichtweg nicht in ihrem Rücken gesehen. "Ich war auf der letzten Runde in der Gruppe, die um die Finalplätze gekämpft hat. Am Ende hatte ich den Überblick über die Gruppe nicht mehr", sagte sie im "ZDF".
Sie habe sich "darauf konzentriert, dass der letzte Balken funktioniert, dann war mein Blick nur nach auf das Ziel gerichtet und nicht mehr nach links und rechts".
Somit haben es am Ende nur zwei von drei deutschen Leichtathletinnen ins Olympia-Finale geschafft. Vize-Europameisterin Gesa Krause wurde in ihrem Vorlauf Dritte - trotz eines Strauchlers und einer kleinen Schnittwunde am Bein. Lea Meyer kam ebenfalls als Dritte sicher weiter und lief mit 9:14,85 Minuten eine persönliche Bestzeit.


