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"Eine absolute Frechheit"

Riesenärger um Ski-Star Hirscher

Marcel Hirscher will wieder im Weltcup antreten
Marcel Hirscher will wieder im Weltcup antreten
Foto: © IMAGO
04. August 2024, 12:30
sport.de
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Marcel Hirscher hat im Frühjahr sein Comeback in den Ski-Zirkus angekündigt, nun hat die Rückkehr des 35-Jährigen tatsächlich komkrete Formen angenommen - dank der Hilfe des internationalen Skiverbands FIS. Die Reaktionen darauf fallen heftig aus, die Kritik ist enorm.

Dem langjährigen Alpin-Dominator Marcel Hirscher wird eine Rückkehr in den Ski-Weltcup erleichtert. Nach einer Aktualisierung des Reglements können sich inzwischen Ehemalige auf eine Wildcard bewerben, sofern ihr Rücktritt mindestens zwei und nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Zudem müssen die Ex-Sportler entweder den Gesamtweltcup, den Weltcup in einer Disziplin oder Gold bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewonnen haben, um von der Regel zu profitieren.

Der Österreicher erfüllt all diese Voraussetzungen - und hat seine Wildcard nun in der Tasche. Hirscher will allerdings nicht für die Alpennation starten, sondern für die Niederlande - dem Geburtsland seiner Mutter. Der 35-Jährige darf somit nun beim Weltcup-Auftakt am 27. Oktober in Sölden antreten, er erhält die Startnummer 31.

Die finale Entscheidung des FIS-Council, dem 2019 zurückgetretenen Altstar eine Wildcard zu ermöglichen, hat im Ski-Zirkus anschließend für Riesenärger gesorgt. Der Vorwurf: Die Regel sei eigens für Hirscher geändert worden, Fairness stehe nicht im Vordergrund. Zudem hätte der zweifache Olympiasieger eigentlich mit einer Startnummer 60 oder höher starten müssen, doch auch diese Regel wurde angepasst.

Große Kritik: "Das ist eine absolute Frechheit"

"Das ist eine absolute Frechheit", wütete etwa der österreichische Ski-Trainer Christian Leitner im "Blick": "Diese neue Regel ist eine Ohrfeige für jeden jungen Athleten, der sich den Platz im ersten Drittel der Startliste knallhart erkämpfen muss. Hirscher hat alles gewonnen. Der braucht keine Almosen, zumal er ständig betont, dass er nicht mit großen sportlichen Ambitionen, sondern aus purer Freude in den Rennsport zurückkehren würde."

Der 59-Jährige "hätte damit leben können, wenn der große Altmeister Hirscher für ein einziges Rennen in den Genuss von dieser Sondergenehmigung gekommen wäre. Aber sicher nicht für eine ganze Saison".

Auch Ski-Rennfahrer Justin Murisier aus der Schweiz wetterte: "Persönlich mag ich Marcel Hirscher sehr gut und weil ich mich in den letzten Jahren vom Riesenslalom-Spezialisten immer mehr zum Abfahrts- und Super-G-Fahrer entwickelt habe, betrifft mich diese neue Regel nur am Rande. Ich ärgere mich trotzdem darüber."

Bei der FIS betone man "immer wieder gerne, dass bei jeder Regel die Fairness im Mittelpunkt stehen muss. Deshalb werden ja auch die Pisten vereist, damit bei den Rennen möglichst viele Fahrer identische Bedingungen vorfinden", so Murisier: "Aber für Marcel Hirscher wird jetzt eine Regel verändert, die definitiv nicht fair ist."

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