Nach Bronze im Einzel hat Fechterin Olga Kharlan das Säbelteam der Ukraine bei den Olympischen Spielen zum Sieg - und damit zur ersten Goldmedaille für das vom Krieg gebeutelte Land in Paris geführt.
Kharlan setzte sich gemeinsam mit Yuliya Bakastova und Alina Komashchuk im Finale gegen Südkorea 45:42 durch. Bronze ging an Japan. Eine deutsche Mannschaft hatte sich nicht qualifiziert.
Kharlan gehört zu den größten Stars im ukrainischen Olympiateam. Sie hatte im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt, als sie bei der Fecht-WM in Mailand ihrer unterlegenen russischen Gegnerin Anna Smirnowa den nach den Turnierregeln vorgesehenen Handschlag verweigerte.
Kharlan wurde disqualifiziert, ihr Fall machte international Schlagzeilen. IOC-Präsident Thomas Bach garantierte Kharlan daraufhin den Olympia-Start.
Im Finale gewann sie alle ihre drei Gefechte. Zuvor hatte sich das Team im Viertelfinale gegen Italien (45:37) und im Halbfinale gegen Japan (45:32) durchgesetzt.
Olena Krawazka kam gegen Südkorea nicht zum Einsatz. Für Kharlan ist es nach Mannschaftsgold 2008 in Peking der zweite Olympiasieg. 2016 gab es für das Team in Rio zudem Silber. Bei Weltmeisterschaften hat Kharlan bislang zwei Mannschafts- und drei Einzeltitel gesammelt.