Die Los Angeles Rams haben sich mit Matthew Stafford zum Start des Training Camp in der NFL auf einen restrukturierten Vertrag geeinigt. Nun sind Details dazu durchgesickert, die eine überraschende Konklusion mit sich bringen.
Gerüchten zufolge stand Matthew Stafford kurz davor, den Start des Training Camp der Los Angeles Rams auszusitzen. Doch gewissermaßen kurz vor Toresschluss einigte man sich dann doch auf einen angepassten Vertrag für 2024. Zunächst waren keine Details dazu bekannt, jetzt jedoch sind selbige durchgesickert und lassen Raum für Spekulationen.
Reporter Tom Pelissero vom "NFL Network" berichtete nun, dass Stafford durch die Vertragsanpassung ein Gehalt von 23,5 Millionen Dollar für 2024 garantiert sein wird. Hinzu kommt ein Signing Bonus in Höhe von 12,5 Millionen Dollar sowie ein garantierter Roster Bonus von vier Millionen Dollar im kommenden März. Unterm Strich steht hier also ein Einjahresvertrag über voll garantierte 40 Millionen Dollar für Stafford zu Buche. Ursprünglich wären ihm nur 31 Millionen Dollar garantiert gewesen, was noch weiter hinter Marktwert ist als die nun geltenden 40 Millionen.
Die Sache hat jedoch einen Haken, wenn man so will. Pelissero berichtete nämlich weiter, dass Stafford im Gegenzug auf die eigentlich garantierten 15 Millionen Dollar seines Gehalts für 2025 (27 Millionen Dollar) verzichtet hat. Das heißt dann ganz offensichtlich, dass man beschlossen hat, sich dieses Jahr nochmal anzuschauen, ehe man eine langfristige Entscheidung für die Zukunft im kommenden Frühjahr trifft. Konkret bedeutet das eben auch, dass garantiertes Gehalt kein Hindernis mehr wäre, um Stafford entweder dann zu entlassen oder sogar zu einem anderen Team zu traden. Beides würde natürlich eine beträchtliche Summe an Dead Money zurücklassen, aber das wäre in dem Fall wohl zu verschmerzen.
2023 Staffords beste Saison seit langem
Nachvollziehbar ist dieser Schritt allerdings in jedem Fall. Stafford demonstrierte bereits, dass er mit seinem aktuellen Vertrag unzufrieden ist, was er auch sein darf, wenn man sieht, was die gerade in den vergangenen ein, zwei Jahren ausgehandelten Quarterback-Verträge mittlerweile wert sind. Und die Rams geben mit dieser Maßnahme zu, dass sie skeptisch sind, was die Zukunft von Stafford betrifft.
Stafford wird im kommenden Februar bereits 37 Jahre alt und machte in den vergangenen zwei Jahren nur 24 von 34 möglichen Spielen. Seine Rückenprobleme sowie diverse andere Verletzungen sind gut dokumentiert und machen langfristige Pläne zumindest mal schwierig.
Für ihn spricht jedoch, dass er 2023 eine durchaus effiziente Saison hingelegt und sogar MVP-Stimmen erhalten hat. Er wurde erstmals seit 2014 wieder in den Pro Bowl gewählt und glaubt man den Bewertungen von "PFF", dann war die vergangene sogar seine höchstbewertete Saison überhaupt in der NFL. Und er hat sein Team nach der ernüchternden Saison 2022 wieder in die Playoffs geführt, wo man den Detroit Lions nur denkbar knapp 23:24 unterlegen war.
Mit einem wieder fitten Cooper Kupp und Shootingstar Puka Nakua in seiner zweiten NFL-Saison könnte ein ebenfalls gesunder Stafford also auch in der kommenden Saison eine gute Rolle mit den Rams spielen. Und das kurz nach einem mindestens soften Rebuild, der nach dem Rücktritt von Superstar Aaron Donald sicher noch nicht abgeschlossen ist.
Es ist also nicht abwegig zu glauben, dass Stafford durchaus nochmal einen zweiten Frühling erlebt. Und diese Vertragsanpassung gibt ihm nun die Chance, das unter Beweis zu stellen und womöglich nochmal einen höher dotierten Vertrag zu unterzeichnen - bei den Rams oder anderswo.
Marcus Blumberg




































