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Olympische Sommerspiele 2024
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Mi, 24.07. - So, 11.08.

Enttäuschung in Versailles

Deutscher Gold-Traum frühzeitig geplatzt

Christoph Wahler stürzte (Archivbild)
Christoph Wahler stürzte (Archivbild)
Foto: © IMAGO/Stefan Lafrentz
28. Juli 2024, 13:07

Der Traum von Olympia-Gold in Versailles ist für das deutsche Vielseitigkeits-Team frühzeitig geplatzt.

Als zweiter deutscher Starter stürzte Christoph Wahler mit Carjatan im Gelände und schied dadurch aus.

In der Teamwertung erhielt die deutsche Equipe, vor dem Gelände auf Rang zwei hinter Großbritannien, durch den Sturz 200 Minuspunkte und fiel im Ranking weit zurück. Wahler könnte im Springen am Montag durch Ersatzreiter Calvin Böckmann ersetzt werden, dafür gäbe es weitere 20 Minuspunkte.

"Er ist Gott sei Dank nicht gefallen, hat sich nicht weh getan", berichtete der 30 Jahre alte Wahler nach dem Sturz über seinen Wallach. "Er ist super drauf", sagte Wahler. "Das ist das Wichtigste, dem gilt unsere erste Sorge." Die Pferdepflegerin Li Ann Kirchheim brachte Carjatan in den Stall.

Wahler, der von seinem Pferd gefallen war und sich bei dem Sturz einmal überschlagen hatte, "habe es kaum gemerkt", wie er berichtete. "Der schlimmste Knacks ist der Mentale", sagte der Reiter, der vor zwei Jahren bei der WM in Italien mit Carjatan zum deutschen Gold-Team gehörte. Als "totale Enttäuschung" bezeichnete Bundestrainer Peter Thomsen den Sturz.

Geländestrecke im Schlosspark von Versailles

Als erste Reiterin hatte Tokio-Olympiasiegerin Julia Krajewski den Geländeparcours in Versailles ohne Hindernisfehler absolviert. Mit dem zehnjährigen Nickel hatte sie die vorgegebene Richtzeit von 9:02 Minuten allerdings um zwölf Sekunden verfehlt und dafür 4,8 Strafpunkte kassiert. Insgesamt liegt sie bei 31,70 Minuspunkten.

"Startplatz eins ist nicht gerade mein Lieblingsplatz", sagte Krajewski, insgesamt sei sie aber sehr zufrieden mit ihrer Leistung: "Ich habe vorher gedacht, wenn du jetzt auf Mandy (ihr Tokio-Goldpferd Amande de B'Neville, d. Red.) sitzen würdest, dann würde sie dich einfach mitnehmen, aber okay, dann nehme ich eben jetzt Nickel mit. Und er hat es super gemacht."

Michael Jung blieb von allem unbeeindruckt, der goldene Reiter wurde seinem makellosen Ruf wieder einmal gerecht. Ein "tolles Gefühl" sei sein perfekter Ritt mit Chipmunk gewesen, "jeder Sprung war super. Die Zuschauer drumherum, die einen angefeuert haben - das war eine unglaubliche Kulisse heute", lobte er, mahnte aber auch: "Alles kann noch schiefgehen. Ich denke noch gar nicht irgendwie an Gold oder irgendwas."

Mit einem fehlerlosen Springen am Montag (15:00 Uhr) wäre ihm die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen, als erster Vielseitigkeitsreiter überhaupt könnte er das dritte Olympia-Gold im Einzel nach London 2012 und Rio 2016 gewinnen.

Die Chance auf deutsches Doppelgold ist zwar dahin, seinem tieftraurigen Teamkollegen Wahler machte Routinier Jung aber keinen Vorwurf: "Ich habe versucht, ihn aufzubauen. Bei mir ging es auch schon mal daneben, das ist leider im Sport so. Es ist bitter und hart für jeden."

 

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