Die Anschläge auf das Hochgeschwindigkeitsnetz der französischen Bahn kurz vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben auch die Pläne der deutschen Springreiter durcheinander gebracht.
Die Olympia-Starter Christian Kukuk und Philipp Weishaupt waren aus dem westfälischen Riesenbeck bereits auf dem Weg zur Feier, entschieden sich wegen des Zug-Chaos aber, ihre Reise in Lüttich abzubrechen und umzukehren.
"Das ist sehr schade, aber wir wären zu spät gekommen", sagte der Springreiter Philipp Weishaupt: "Es gab keine Chance mehr, es rechtzeitig zu schaffen". In Lüttich stieg Weishaupt mit seinem Kollegen Christian Kukuk aus, beide fuhren zurück nach Riesenbeck.
Einzig Jungstar Richard Vogel, der mit dem Flugzeug angereist war, wird laut Becker am Abend bei der Zeremonie auf der Seine anwesend sein. Auch Ersatzreiterin Jana Wargers, die in Belgien lebt und ursprünglich in den Zug mit Weishaupt und Kukuk einsteigen wollte, änderte ihre Pläne.
Die Dressur-Mannschaft von Bundestrainerin Monica Theodorescu wird aufgrund der Unterbringung außerhalb von Paris nicht an der Feier teilnehmen. Auch die Vielseitigkeitsreiter, die am Samstagmorgen (9:30 Uhr) in ihre Wettkämpfe starten werden, verzichten. Die deutschen Springreiter haben ihre Anreise für den 30. Juli geplant.
Basketballer nehmen den Bus
Keine Beeinträchtigungen gibt es dagegen für die deutschen Basketballer um Fahnenträger Dennis Schröder. Sie hatten ohnehin vor, von Lille aus um 11.00 Uhr mit dem Bus zur Eröffnungsfeier zu fahren.
Unbekannte haben mit den Brandanschlägen für starke Beeinträchtigungen des Schnellzugverkehrs auf der Atlantik-, Nord- und Ostachse gesorgt. Auch auf der Route zum Stade de France, einem der Austragungsorte der Olympischen Spiele, geht derzeit nichts. Das teilte die französische Bahn SNCF mit.
Es werde mit den Reparaturen begonnen, hieß es. Die Einschränkungen könnten aber das ganze Wochenende dauern. Die SNCF spricht von "mehreren gleichzeitigen böswilligen Handlungen". Genauere Hintergründe sind aber derzeit unklar.