Mercedes-Youngster Andrea Kimi Antonelli gilt als einer der heißesten Kandidaten für das in der kommenden Formel-1-Saison vakante Cockpit bei den Silberpfeilen. Zuletzt holte der 17-Jährige gar seinen ersten Sieg in einem Hauptrennen in der Formel 2. Doch danach hat der Italiener mit Aussagen zu seiner F1-Zukunft aufhorchen lassen.
Könnte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff einen Fahrer aussuchen, der das in der kommenden Saison frei werdende Cockpit von Rekordweltmeister Lewis Hamilton übernimmt, dann würde seine Wahl auf Max Verstappen fallen. Das hat der Österreicher in den letzten Monaten immer wieder betont und öffentlich mit Verstappen geflirtet.
Doch bislang sieht es nicht danach aus, als würde der Niederländer Red Bull Racing verlassen. Deshalb scheint bei Mercedes mehr und mehr auf Motorsport-Talent Andrea Kimi Antonelli hinauszulaufen. Der erst 17-jährige Italiener, der noch im letzten Jahr in der Formel 4 aktiv war und 2024 direkt in die Formel 2 aufstieg, kommt aus der Kaderschmiede von Mercedes und gilt als hochtalentiert.
An diesem Wochenende fuhr Antonelli gar seinen ersten Sieg in in einem Hauptrennen in der Formel 2 ein, arbeitete sich in Ungarn am Sonntag von Startplatz sechs bis nach vorn und triumphierte für Prema Racing. Doch wer danach eine Kampfansage und volles Selbstbewusstsein mit Blick auf die mögliche Chance in der Formel 1 erwartete, wurde enttäuscht. Stattdessen überraschte Antonelli mit seinen Worten.
Nach dem F2-Rennen gefragt, ob er sich nun gewappnet für die Königsklasse des Motorsports fühle, wirkte der Teenager unsicher.
"Ich weiß nicht, ob ich wirklich bereit bin, wenn ich ehrlich bin ...", sagte er in einer Medienrunde und fügte an: "Ich lerne immer noch sehr viel in der Formel 2."
Er machte "definitiv" noch zu viele Fehler, so Antonelli weiter. "Und bei den Details, die wichtig sind, mache ich noch lange nicht alles richtig. Da möchte ich ehrlich sein", betonte er.
Formel-1-Hoffnung Antonelli: Silverstone war "Erleichterung"
Beim Samstagsrennen habe er beispielweise "einen kleinen Fehler in Kurve 1" gemacht, dieser habe seine Reifen zerstört, so dass er an die Box musste und wichtige Plätze verlor. "Aber das war definitiv eine gute Lektion für das Hauptrennen. Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns, aber wir bewegen uns in die richtige Richtung", sagte der Sonntags-Sieger.

Schon im Sprint von Großbritannien - eine Woche zuvor - hatte Antonelli triumphiert. Das habe ihm viel Druck von den Schultern genommen, verriet er.
"Silverstone war eine große Erleichterung für mich, und ich denke, dass ich nun an diesem Wochenende freier gefahren bin als an den vergangenen Wochenenden. Ich bin viel natürlicher gefahren, ohne wirklich über das Ergebnis nachzudenken, und habe mich nur auf mich selbst konzentriert, und ich denke, das hat sich wirklich gezeigt", freute er sich.