Professionellen Sport auszuüben, kostet viel Zeit und Geld und ist daher in der Regel nur mit Hilfe von Sponsoren möglich. Ein norwegischer Rennfahrer fährt mit dem Logo der Erotik-Plattform "OnlyFans" und zieht damit den Zorn des Norwegischen Sportverbands auf sich.
Emil Heyerdahl ist Influencer und Rennfahrer aus Norwegen. Vor drei Jahren ist er Champion der 24h-Series geworden. Gerade Motorsport ist ohne Unterstützung von Sponsoren kaum zu machen. Doch mit Heyerdahls Sponsorauswahl ist nicht jeder zufrieden.
Der Norwegische Sportverband, mit über zwei Millionen Mitgliedern und 12.000 Klubs der größte Verband des Landes, kritisiert den Deal. "Es gibt allen Grund, skeptisch gegenüber Vereinbarungen mit OnlyFans zu sein, solange die Website so offensichtlich mit pornografischen Inhalten in Verbindung gebracht wird", sagte Frida Blomgren vom Sportverband der Zeitung "VG".
Verband kritisiert Sponsoring: "Sportler sind Vorbilder für Kinder"
Ihrer Meinung nach seien die Athleten auch Vorbilder für Kinder und Jugendliche: "Deshalb ist es wichtig, vorsichtig zu sein, mit wem Sportler zusammenarbeiten." Die Kooperationen von Sport und Wirtschaft müssten im Einklang mit ethischen Grundwerten stehen.
Mehr dazu:
Heyerdahl widerspricht der Kritik des Sportverbands. "Von OnlyFans gesponsert zu werden, ist vergleichbar mit Sponsoring durch Plattformen wie X oder Google. Auf diesen Plattformen sind pornografische Inhalte leicht zugänglich - bei OnlyFans hingegen befinden sich alle Inhalte hinter einem Login", betonte der 22-Jährige die Unterschiede.
Rückendeckung erhält er vom norwegischen Automobilverband. Dieser ist nicht Mitglied des Norwegischen Sportverbands. Generalsekretär Hallgeir Raknerud hält die Debatte für übertrieben. "Der Verband hat keine besonderen Gedanken über das Sponsoring von OnlyFans. Es ist Sache des Einzelnen, seine eigenen Werte zu haben."
Stattdessen schießt Raknerud gegen den Norwegischen Sportverband: "Ich persönlich bin ein wenig überrascht, dass dies im Jahr 2024 ein so kontroverses Thema sein kann. In der heutigen Zeit sind wir so sehr von sozialen Medien beeinflusst, dass es fast unmöglich ist, pornografische Inhalte zu vermeiden."




