Für Charles Leclerc verlief der zurückliegende Triple-Header in Europa völlig katastrophal, sein bestes Rennergebnis war der fünfte Platz in Spanien. Ex-Weltmeister Damon Hill zufolge holt Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz mehr heraus aus seinen Möglichkeiten.
"Seit Monaco war es für ihn ein Albtraum", hob Ex-Rennfahrer Damon Hill im Podcast "F1 Nation" mit Blick auf Charles Leclerc hervor. In seinem Heimrennen hatte er seinen ersten Sieg seit über zwei Jahren eingefahren und zugleich seinen ganz persönlichen Monaco-Fluch beendet.
Danach folgten ein Ausfall in Kanada, Platz fünf in Barcelona sowie die völlig verkorksten Rennen in Spielberg und Silverstone, die er auf den Rängen elf und 14 abschloss. "Nichts läuft richtig", so Hill über die vergangenen Wochen: "Alles, auch die Strategie läuft schief."
Die Scuderia Ferrari sei für den Briten auch in dieser Phase der Saison "ein Mysterium". Leclerc besitzt bei den Italienern einen Langzeitvertrag und fährt im nächsten Jahr an der Seite von Rekordweltmeister Lewis Hamilton, Noch-Teamkollege Carlos Sainz hingegen ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.
"Ich kann nicht wirklich verstehen, was bei Ferrari vorgeht"
Der Spanier, der in Saudi-Arabien aufgrund einer Blinddarm-Operation fehlte und somit ein Rennen weniger bestritten hat, konnte schon fünf Podestplätze in 2024 einfahren, darunter den Sieg in Melbourne. Leclerc steht bei vier Podestplätzen, in der Fahrerwertung beträgt sein Vorsprung zu Sainz nur noch vier Zähler.
Hill führte aus: "Es kommt mir vor, als würde Carlos mehr aus seinen Möglichkeiten machen als Charles. Charles ist aber derjenige, der bleibt. Ich kann nicht wirklich verstehen, was bei Ferrari vorgeht." Womöglich bekomme der Monegasse von seinem Strategie-Team "keine gute Unterstützung", so Hill. Leclerc müsse womöglich an seinem "Selbstvertrauen" arbeiten und dem eigenen Strategie-Team mehr Anweisungen geben, so Hill.
In Silverstone hatte Charles Leclerc mit seinem Renningenieur Bryan Bozzi während des Rennens über die richtige Reifenstrategie diskutiert. Der Ferrari-Pilot war einer von wenigen Fahrern, die bereits in der ersten Phase des einsetzenden Regens an die Box gekommen waren und sich Intermediates abgeholt hatten - am Ende war es die falsche Entscheidung.