Während er weiter auf seine (nächste) Chance in der Formel 1 wartet, hat Mick Schumacher in der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf sich aufmerksam gemacht und mit Alpine bei den 6 Stunden von Sao Paulo seinen ersten Punkt in der WEC eingefahren. Doch im Autodromo Jose Carlos Pace wäre noch mehr drin gewesen, was den Deutschen wurmte.
Die 6 Stunden von Sao Paulo standen am Wochenende ganz im Zeichen von Toyota. Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa fuhren im Autodromo Jose Carlos Pace einen überlegenen Sieg mit 1:08.811 Minuten Vorsprung ein und setzten damit ein Ausrufezeichen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Doch auch Mick Schumacher machte auf sich aufmerksam.
Mit Platz zehn holte der Alpine #36 (mit Schumacher, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere an Bord) nämlich seinen ersten Punkt, für Schumacher gleichzeitig der erste Punkt in der WEC überhaupt.
Der Deutsche fuhr den Eröffnungsstint und lieferte sich spektakuläre Zweikämpfe, mit 1:26.837 Minuten fuhr er gar die schnellste Runde auf seinem Auto. Allerdings entschied sich Alpine beim ersten Boxenstopp gegen einen Reifenwechsel, sodass Schumacher in der Folge einen Abwehrkampf führen musste und im Reifen fressenden Autodromo Jose Carlos Pace von Platz sechs zurück auf zehn gespült wurde.
"Wir hatten das Potenzial und den Speed, haben es aber nicht ganz zusammengebracht", analysierte Schumacher.
Sein Urteil: "Wir hätten zu Beginn des Rennens einige Entscheidungen treffen können, die uns in eine noch bessere Position gebracht hätten", womit er offensichtlich auf den ersten Boxenstopp anspielte, nach dem zahlreiche Fahrzeuge mit frischen Reifen von hinten angeflogen kamen und noch vorbeizogen.
Nach den Stints von Vaxiviere und Lapierre war Schumacher für den letzten Stint noch einmal ins Auto gestiegen, um den letzten Punkt abzusichern, mit Erfolg. Schumacher rettete 4,736 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie und holte damit seinen ersten WM-Punkt in der WEC.
"Ich habe viel im Auto gesessen, das ist schön. Aus meiner Sicht war es ein ziemlich sauberes Rennen - so sauber, wie es in einem 6-Stunden-Rennen nur sein kann. Es hat mir viel Spaß gemacht", sagte er.
WEC: Schumacher sieht noch "viel Arbeit vor uns"
Der Weg sei allerdings noch lang. "Es gibt viele Dinge, die wir besser machen können, die wir besser machen müssen. Wir geben alle unser Bestes, um es herauszufinden."
Trotz aller Unwägbarkeiten zeigte sich der Deutsche jedoch "zufrieden": "Schließlich waren das unsere ersten Punkte in der WEC."
Das nächste WEC-Rennen steht in Austin an. "Wir haben viel Arbeit vor uns. Wir werden uns richtig reinhängen und schauen, dass wir bestmöglich vorbereitet an den Circuit of the Americas kommen."
Weitere Punktgewinne in der WEC mit Alpine dürften durchaus hilfreich für Schumacher sein, der weiter auf ein Cockpit in der Formel 1 hofft. Unter anderem wird der 25-Jährige beim F1-Rennstall von Alpine gehandelt.

