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"Es war ein guter Tag"

Hülkenberg hofft nach starkem Freitags-Training

Nico Hülkenberg war als Vierter die große Überraschung des Freitagstrainings
Nico Hülkenberg war als Vierter die große Überraschung des Freitagstrainings
Foto: © MST
05. Juli 2024, 18:54

Nico Hülkenberg war die große Überraschung des zweiten Freien Trainings beim Grand Prix von Großbritannien 2024. Der Haas-Pilot lag am Freitagnachmittag in Silverstone zwischenzeitlich sogar in Führung und sicherte sich den vierten Platz, geschlagen am Ende nur durch die beiden McLaren-Fahrer und Sergio Perez (Red Bull).

Hülkenberg erreichte auf den weichen Reifen und mit dem großen Haas-Update für dieses Wochenende eine persönliche Bestzeit von 1:26.990 Minuten, und das trotz Untersteuern bei Luffield, das er unmittelbar nach seiner schnellen Runde staubtrocken am Boxenfunk meldete.

Der Deutsche hofft nun, an den sechsten Platz vor einer Woche in Österreich anknüpfen zu können: "War ein guter Freitag. Heute Morgen sind wir noch das alte Auto gefahren, und am Nachmittag dann das Upgrade. Da gibt's schon ein paar Unterschiede. Der erste Eindruck ist positiv."

Schnellster war Lando Norris in 1:26.549 Minuten, 0,331 Sekunden vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Norris steuerte nach seinem schnellen Run die Box an und bat seine Crew, den Unterboden zu inspizieren, weil er davor hart über einen Randstein gefahren war. Kurz darauf war er jedoch schon wieder auf der Strecke, sodass der Schaden wohl nicht groß gewesen sein kann.

Max Verstappen hatte als Siebter schon 0,684 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Dieser Abstand ist jedoch zumindest zum Teil dadurch erklärbar, dass der Red-Bull-Pilot schon auf Zeitenjagd ging, als die Session erst 15 Minuten jung war, und die Streckenverhältnisse später, als etwa Perez mit nur 0,434 Sekunden Rückstand auf P3 fuhr, viel besser waren.

Fünfter wurde Charles Leclerc (Ferrari/+0,601). Der Monegasse war zu Beginn der Session bei Becketts neben der Strecke, als er klagte: "Ich habe in schnellen Kurven echt Probleme. Ich weiß nicht, ob ihr seht, wie knifflig das Auto zu fahren ist?" Worauf sein Renningenieur antwortete: "Ja, es ist echt am Limit."

Lewis Hamilton (Mercedes/+0,653), Verstappen, Carlos Sainz (Ferrari/+0,700), Lance Stroll (Aston Martin/+0,725) und George Russell (Mercedes/+0,745) komplettierten die Top 10.

Wie liefen die Longrun-Tests?

Als die letzte Viertelstunde anbrach, rechneten die Kommandostände jeden Moment mit einem Regenschauer. Solange dieser nicht kam, wurden Longruns getestet. Von manchen intensiver, von manchen weniger intensiv.

Die beste Figur gab dabei Norris ab. Er fuhr einen starken Longrun mit dem Mediumreifen, im hohen 1:31er-Bereich. Fast zeitgleich fuhr auch Verstappen mit den gleichen Reifen, allerdings um durchschnittlich ein bis zwei Zehntelsekunden pro Runde langsamer. Und nochmal einen Zacken langsamer, ebenfalls auf Medium, war Leclerc.

Die beiden Mercedes absolvierten ihren Longrun auf weichen Reifen, sodass dieser nicht direkt vergleichbar ist. Ihre Rundenzeiten bewegten sich aber ungefähr auf Leclerc-Niveau - und waren langsamer als der Hülkenberg-Longrun, ebenfalls auf Soft. Was anzeigt, dass Haas mit dem neuesten Update einen echten Schritt nach vorn gemacht haben könnte.

Fünf Minuten vor Schluss kam der Regen dann tatsächlich. Und die Longruns mussten vorzeitig beendet werden.

Wie bewertet McLaren die Performance?

Norris hatte bereits am Freitagmorgen Bestzeit erzielt, und am Nachmittag gab's nochmal P1 und P2 für McLaren. "Ich bin überrascht, wie gut unsere Rundenzeiten sind. Ich möchte aber auf uns selbst schauen und mich davon gar nicht leiten lassen", relativiert Teamchef Andrea Stella im Interview mit "Sky".

Er sagt weiter: "Die Fahrer haben kein gutes Gefühl, und wir haben einige Probleme. Zum Beispiel das Anbremsen von Kurve 3. Heute hatten wir auch Windböen. Und damit war das Auto in den ganz schnellen Kurven nicht angenehm zu fahren. Insgesamt scheint das Auto aber konkurrenzfähig zu sein."

Wie bewertet Red Bull die Performance?

Platz 7 für Verstappen sieht auf den ersten Blick nicht rosig aus. Aber ORF-Experte Alexander Wurz ist sicher: "Die Antwort liegt in der Statistik. Max Verstappen war in einem FT2 am Freitag noch nie Schnellster. Das heißt, sie fahren ein anderes Programm. Sie werden mehr Sprit an Bord haben, sie werden weniger Motorleistung haben. Und es ist eine Sprit- und Motorleistungsstrecke."

Man müsse daher "einfach abwarten, wenn die Karten auf den Tisch gelegt werden, und das ist morgen". Doch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko widerspricht: Selbst bereinigt liege man "immer noch hinter Norris. Wir verlieren zu viel in den langsamen Kurven, vor allem in Sektor 1 verlieren wir fast drei Zehntel."

"Der Longrun war auch nicht so souverän. Immer noch gut, aber nicht auf dem Level von Norris. Also wir müssen hier noch einiges korrigieren. Es wird sich jetzt zeigen, ob wir eine richtige Balance finden, dass wir in den schnellen Kurven unsere Performance beibehalten, ohne dass wir in den langsamen so viel verlieren, und auch beim Reifenverschleiß waren wir nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass man beruhigt ins Rennen gehen könnte", sagt er im Interview mit dem "ORF".

Eine Analyse, die Wurz nicht hundertprozentig ernst nimmt: "Da ist eine Spur Tiefstapeln dabei. Ich würde schon dieser Freitagsstatistik glauben."

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

Großbritannien GP 2024

1GroßbritannienLando Norris1:26.549m
2AustralienOscar Piastri+0.331s
3MexikoSergio Pérez+0.434s
4DeutschlandNico Hülkenberg+0.441s
5MonacoCharles Leclerc+0.601s

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