Etwas überraschend fehlte Youngster Nils Lichtlein im vorläufigen Olympia-Kader der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Die Nicht-Berücksichtigung des Rückraumspielers der Füchse Berlin sorgt für viel Wirbel.
Stefan Kretzschmar, Ex-Nationalspieler und Sportvorstand der Füchse Berlin, kann die Entscheidung von Bundestrainer Alfred Gislason nicht wirklich nachvollziehen.
"Da muss ich ehrlich sagen, da hätte ich nach der Saison schon eine andere Entscheidung erwartet", sagte er im "Dyn"-Vodcast "Kretzsche & Schmiso".
Kretzschmar wolle zwar "kein Fass aufmachen", "das liegt alles im Verantwortungsbereich des Bundestrainers", betonte der 51-Jährige, merkte jedoch an: "Aber nach der Saison hätte sich Nils eine Nominierung schon verdient gehabt."
Auch der langjährige Bundesliga-Trainer Martin Schwalb äußerte Unverständnis. "Ich hätte Nils Lichtlein mitgenommen. Er bringt die besondere Note ins Spiel. Luca Witzke hatte viele Verletzungsprobleme in dieser Saison, ist nicht so richtig reingekommen", sagte er im Podcast "Erste 7".
Gislason hatte die Nicht-Nominierung von Lichtlein mit dem ausbaufähigen Abwehrverhalten des 21-Jährigen erklärt. "Er ist für mich ein Spieler für die Zukunft", hob der Bundestrainer im Interview mit der "Sport Bild" hervor und erklärte: "Gegen Mannschaften wie Schweden oder Frankreich kannst du ihn zurzeit noch nicht bringen, weil er Schwächen in der Defensive hat."
Schwarzer unterstützt Gislason
Unterstützung erhielt Gislason von 2007-er Weltmeister Christian Schwarzer. "Ich bin ein Freund von kompletten Spielern. Ich habe lieber Spieler, die vorne und hinten einsatzfähig sind", sagte der ehemalige Kreisläufer bei "Erste 7".
Lichtlein sei ein "toller Handballer". Bei den Füchsen Berlin lebe er aber vor allem von seinen starken Nebenleuten. "Für mich ist Luca Witzke kompletter und dementsprechend ein besserer Kaderspieler", so Schwarzer.



























