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"Die dürfen sich gern über meine Leistungen ärgern"

Sprint-Hoffnung Ansah wehrt sich gegen Rassisten

Owen Ansah blieb als erster Deutscher über die 100m unter zehn Sekunden
Owen Ansah blieb als erster Deutscher über die 100m unter zehn Sekunden
Foto: © IMAGO/Sven Beyrich/SPP
03. Juli 2024, 10:42
sport.de
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Bei den Deutschen Meisterschaften schrieb Owen Ansah Geschichte, blieb als erster Deutscher über die 100 Meter unter zehn Sekunden - und wehrt sich gegen zahlreiche rassistische Kommentare aus dem Netz.

Es war ein Meilenstein in der deutschen Leichtathletik-Historie, die für Ansah selbst aber nur ein Teilerfolg bleiben soll. Das verriet er in einem Interview mit der "Sport Bild": "Die Zeit ist megacool, aber ich sehe sie nur als Zwischenschritt. Ich möchte noch viel schneller in meinem Leben laufen. Ich setze mir keine Limits."

"Bei gutem Wetter, etwas mehr Rückenwind: Wer weiß, wie schnell ich dann gelaufen wäre? Bei den Olympischen Spielen möchte ich meine Leistung bestätigen. Erst einmal will ich eine Runde weiterkommen, und im Halbfinale ist alles möglich" so der 23-Jährige weiter.

Ansah will, dass sich Rassisten "über meine Leistungen ärgern"

Weil Ansah aber erst seit drei Monaten wieder mit Sprint-Spikes trainiert, sei er optimistisch, dass er seine Leistungen in der Zukunft noch wird steigern können: "In der Vorbereitung trainierte ich lange nur in normalen Laufschuhen, weil das Training in Spikes belastender ist. Daher habe ich ein gutes Gefühl, dass ich noch schneller werden kann."

Der große Erfolg des gebürtigen Hamburgers hatte allerdings auch seine Schattenseiten. Vor allem über die sozialen Netzwerke wurde eine Menge Hass verbreitet. Der DLV prüft deshalb sogar, Strafanzeigen zu stellen.

Ansah selbst will aus den Vorfällen weitere Motivation ziehen: "Als ich noch jünger war, hätte mich das wohl mehr beschäftigt. Ich bin jetzt älter und reifer geworden, daher schere ich mich um solche Leute 0,00 Prozent! Ich weiß, was ich draufhabe und weiß selber, dass ich Deutscher bin. Da muss man gar nicht diskutieren."

"Solche rassistischen Kommentare geben mir sogar noch mehr Power, weil ich es diesen Leuten zeigen möchte! Die dürfen sich gern über meine Leistungen ärgern", macht Ansah klar.

Vielleicht tun sie das ja schon in wenigen Wochen, wenn in Paris die Olympischen Sommerspiele auf dem Plan stehen.

 

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