Zwar startet Jan-Lennard Struff am Montag "nur" als Nummer 41 der Tennis-Weltrangliste in das weltweit wichtigste Rasen-Turnier in Wimbledon. Durch seine Auftritte in den vergangenen Wochen hat sich der Deutsche allerdings zu einer Art Geheimfavorit gemausert. Einen Status, den Struff gegen den Ungarn Fabian Marozsan eindrucksvoll untermauerte.
Nach knapp 2:10 Stunden nutzte Jan-Lennard Struff seinen ersten Matchball, um den Ungarn Fabian Marozsan (Nummer 43 der Weltrangliste) mit 6:4, 6:7, 6:2 und 6:3 in die Schranken zu weisen.
Mit einer über weite Strecken starken Vorstellung befeuerte Struff den Eindruck, dass ihn derzeit nur ganz wenige Gegner in Wanken bringen können. Insgesamt schmetterte der Warsteiner seinem Gegenüber 22 Asse um die Ohren. Zudem ließ Struff im gesamten Match nur zwei Breaks zu, zeigte sich bei seinen 31 Ausflügen ans Netz sehr souverän (23 Punkte) und schlug insgesamt 56 direkte Gewinnschläge.
Dass Struff gegen den 24-jährigen Marozsan, der die Tennis-Welt beim Masters in Rom 2023 mit einem Sieg über Carlos Alcaraz in Aufruhr versetzte, die Oberhand behielt, überrascht aktuell allerdings nicht.
Seit Anfang April konnten nur der Weltrangliste-Erste Jannik Sinner, Alcaraz, sowie die Top-10-Spieler Stafanos Tsitsipas und Alex De Minaur Struff schlagen. Zudem musste Struff gegen den US-Amerikaner Brandon Nakashima in Stuttgart auf Rasen noch vor Beginn der Partie aufgeben. Im Viertelfinale des deutschen Rasen-Mekkas in Halle unterlag Struff dem späteren Sieger und Wimbledon-Favoriten Sinner zudem hauchdünn in drei Sätzen.
Struff mit schwerer Auslosung in Wimbledon
Der Weg zu einem erfolgreichen Wimbledon-Abschneiden 2024 ist für die Nummer zwei des DTB allerdings ein steiniger: In der 2. Runde wartet auf Struff nun der Chinese Zhizhen Zhang (Nummer 38 der Weltrangliste), der den französischen Qualifikanten Maxime Janvier (Nummer 225 der Weltrangliste) klar in drei Sätzen bezwang. Anschließend droht bereits ein Duell mit dem russischen Topstar Daniil Medvedev. Im Achtelfinale könnte dann mit dem Bulgaren Grigor Dimitrov ein weiterer Akteur aus den Top 10 warten.
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Struffs bisher bestes Abschneiden auf dem "heiligen Rasen" war das Erreichen der dritten Runde 2018 und 2019, in diesem Jahr soll es nach Möglichkeit weitergehen. Insgesamt sind fünf deutsche Männer im Hauptfeld am Start, Dominik Koepfer hatte seine Teilnahme verletzungsbedingt kurzfristig absagen müssen.
Das Turnier hat er dennoch in sein Herz geschlossen: "Nach mehreren Jahren schätzt man es immer wieder, weil es einfach so schön hier ist, ein bestimmter Flair hier mitschwingt. Der Centre Court sieht so schön aus mit den Pflanzen. Es ist einfach besonders, hier zu sein", erklärte Struff am Montag.
