Die Tour de France 2024 begann mit zwei außerordentlich harten Etappen. Doch nicht nur das Streckenprofil verlangte den Fahrern sehr viel ab, auch die äußeren Bedingungen hinterließen ihre Spuren. Lance Armstrong kritisiert vor diesem Hintergrund eine vor vielen Jahren eingeführte Regel stark.
Bei Temperaturen von knapp 40 Grad Celsius eröffneten die 175 Fahrer am Samstag die Tour de France 2024. Die brütende Hitze wurde auf der ohnehin schon anspruchsvollen Etappe zu einem zusätzlichen Hindernis. Der niederländische Bora-Fahrer Bob Jungels berichtete hinterher, dass er rund 1 Kilo Körpergewicht verloren habe, obwohl er während der rund sechs Stunden im Sattel 16 Wasserflaschen leerte.
Für den gefallenen Ex-Tour-Sieger Lance Armstrong ist das ein klares Alarmsignal. "Das ist verrückt. Ich möchte alle daran erinnern: Das ist das härteste Sport-Event der Welt. Da sind 200 Fahrer, die bei 38 Grad durch die Gegend fahren. Man kann im Rennen gar nicht genug trinken", warnte er im "The Move"-Podcast vor der Dehydration der Fahrer.
"Unmenschlich!" Armstrong kritisiert Tour-Regel
Eine Lösung könnte sein, den Fahrern nach der Etappe Flüssigkeitslösungen zu geben. Diese müssen jedoch bekanntlich intravenös zugeführt werden. Das ist laut UCI-Regeln allerdings strikt verboten. Armstrong kann darüber nur den Kopf schütteln.
"Der Radsport hat vor Jahren die 'Keine-Nadel-Regel' eingeführt. Und ich weiß, was jetzt alle denken. Ich bin da auf dünnem Eis unterwegs", sagte der US-Amerikaner mit Verweis auf seine eigene Doping-Vergangenheit. Man könne jedoch von den Fahrern nicht erwarten, "zweieinhalb Wochen lang mit chronischem Flüssigkeitsmangel zu fahren. Das ist nicht gesund. Es ist mir egal, was die Leute sagen, es ist mir egal, was die UCI sagt. Das ist unmenschlich", klagte Armstrong.
Natürlich könne die UCI "Feelgood-Regeln" aufstellen, ergänzte der heute 52-Jährige. Diese seien mit Blick auf die Realität jedoch kontraproduktiv - und für die Fahrer gefährlich. "Da muss es einen anderen Weg geben. Das ist nicht die richtige Entscheidung", sagte Armstrong über die "No Needle Policy" der Weltverbandes.






