Suche Heute Live
Leichtathletik
Artikel teilen

Leichtathletik

Ansah sorgt für Party-Stimmung - aber auch viel DM-Tristesse

Owen Ansah lief unter zehn Sekunden
Owen Ansah lief unter zehn Sekunden
Foto: © IMAGO/Sven Beyrich/SPP
30. Juni 2024, 18:25

Owen Ansah hat mit seinem 9,99-Sekunden-Lauf für das absolute Highlight bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften gesorgt

Owen Ansah schrieb umringt von Fans fleißig Autogramme und lächelte für zig Selfies in Handykameras - der 9,99-Sekunden-Mann war der gefeierte Held bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Doch abgesehen vom historischen Sprint-Spektakel erlebten die Fans in Braunschweig kaum Highlights.

"Den deutschen Rekord kann mir zwar wieder jemand wegnehmen. Aber dass ich der erste Deutsche bin, der unter zehn Sekunden gerannt ist, das kann mir niemand mehr wegnehmen", sagte Ansah: "Ich bin mega happy."

Während der 23-Jährige am Samstag das Traumwetter mit viel Sonnenschein nutzte und als erster Deutscher über die 100 m unter der 10-Sekunden-Marke blieb, regnete es am Sonntag teilweise heftig - Top-Ergebnisse waren so kaum möglich.

"Es gibt sicher schönere Bedingungen", sagte Dreispringer Max Heß, die 16,90 m des ehemaligen Europameisters bedeuten vier Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris im Weltmaß-Stab nicht einmal Durchschnitt. Ebenso wie die 2,18 m im Hochsprung vom WM-Fünften Tobias Potye oder die 60,53 m im Speerwurf von Ex-Europameisterin Christin Hussong.

Mihambo fehlte erkrankt

"Wir haben schöne Ergebnisse gesehen", sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner, wusste aber auch: "In einigen Disziplinen sind wir international nicht konkurrenzfähig."

Mit Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die wegen einer Coronavirus-Infektion passen musste, fehlte den Meisterschaften der große Star. Zehnkampf-Goldhoffnung Leo Neugebauer bereitet sich zudem weiter in den USA auf Olympia vor. Und so blieb der "Gänsehaut-Moment" (Gina Lückenkemper) von Ansah das einzige echte Highlight bei diesen insgesamt zähen Meisterschaften.

Doch einige Hoffnungsschimmer gab es auch. Die Auftritte von Kristin Pudenz mit dem Diskus (65,93 m), Speerwurf-Ass Julian Weber (86,63 m) oder etwa der EM-Dritten Yemisi Ogunleye mit der Kugel (19,25) machten Mut für Olympia. Aber wenn das deutsche Team in Paris nach dem historischen WM-Debakel bei Olympia auf Wiedergutmachung aus ist, müssen für die Medaillen vor allem die Asse Mihambo und Neugebauer stechen.

Vetters Olympia-Traum ist geplatzt

Ein Tränen-Drama erlebte Johannes Vetter, der Olympia-Traum des deutschen Rekordlers im Speerwurf ist geplatzt. Der Körper streikte einmal mehr bei dem Ex-Weltmeister, mit Schmerzen in der rechten Schulter und dem rechten Ellenbogen kam der Offenburger beim Titelgewinn von Weber (86,63 m) nicht über 73,16 m hinaus und landete damit nur auf Rang sechs. "Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und leider verloren", sagte Vetter.

Nicht wie geplant lief es auch für Hindernis-Star Gesa Felicitas Krause. Die Vize-Europameisterin musste sich nach ihrer Babypause im Duell mit ihrer Trainingspartnerin Olivia Gürth geschlagen geben, nach 9:46,12 Minuten lief Krause "nur" auf Platz zwei.

"Sie macht mir im Training ordentlich die Hölle heiß, ohne sie wäre ich nie so schnell wieder in Form gekommen", sagte Krause über Gürth, die sich ihren ersten deutschen Meistertitel nach einem starken Endspurt in 9:45,01 Minuten holte.

Newsticker

Alle News anzeigen