Vor wenigen Wochen gab Eisschnelllauf-Superstar Jutta Leerdam bekannt, ohne neues Team in die kommende Saison gehen zu wollen. Ihre Oranje-Teamkollegin Joy Beune hält vom eingeschlagenen Weg der 25-Jährigen wenig bis gar nichts.
"Ich hätte das niemals gemacht. Es ist eine mutige Entscheidung, aber ich weiß nicht, ob es schlau ist", sagte Beune in der Radiosendung "De Perstribune" über den Alleingang Leerdams, der in den Niederlanden hohe Wellen schlug.
Auf neuerliche Nachfrage der Moderatorin wurde die amtierende Doppel-Weltmeisterin dann noch deutlicher. "Ich finde nicht, dass es schlau ist. Ich brauche Leute um mich herum, mit denen ich laufen und trainieren kann. Es wird [für Leerdam] schwer werden, das alles alleine zu machen", erklärte Beune, dass sie den Weg ihrer Nationalmannschafts-Kollegin sehr kritisch sieht.
Beune und Leerdam wären beinahe Teamkolleginnen geworden
Vor wenigen Wochen sah es kurzzeitig noch so aus, als würden Beune und Leerdam künftig eng zusammenarbeiten. Leerdam wurde intensiv mit einem Wechsel zu Beunes Team IKO in Verbindung gebracht. Niederländische Medien schrieben schon von einem möglichen "Dream Team". Doch dazu kam es nicht. Weil sich die 25-jährige Leerdam lieber als Solistin beweisen möchte.
Hätte sie bei IKO unterschrieben, hätte Beune dies laut eigener Aussage nicht wirklich beeinflusst. Für sie wäre das weder gut noch schlecht gewesen, versicherte die Doppelweltmeisterin von 2024. Ein Wechsel von Leerdam "hätte meine Position nicht verändert, weil wir unterschiedliche Läuferinnen sind. Wir hätten uns nicht gegenseitig im Weg gestanden", sagte Beune.
Die Trennung von Leerdam und dem Team Jumbo hatte in den Niederlanden Ende April für viele Schlagzeilen gesorgt. Auch, weil beide Seiten den Ablauf unterschiedlich schilderten. Das Team zweifelte laut eigener Aussage an der Einstellung und Überzeugung Leerdams, die daraufhin von einem "Messerstich in den Rücken" sprach und dem Team respektloses Verhalten vorwarf.

