Die bisherigen Turnierbilanz in Wimbledon aus Sicht von Alexander Zverev liest sich ziemlich dürftig, gemessen an den hohen Ansprüchen des besten deutschen Tennisspielers der Gegenwart. Zweimal (2017 und 2021) stand der Hamburger auf dem heiligen Rasen im Achtelfinale, zu mehr reichte es bis dato noch nicht. Ex-Wimbledon-Champion Michael Stich hat nun ausgeführt, welche Ratschläge er für Zverev parat hat.
Am 1. Juli starten die Wimbledon Championships in ihre insgesamt 137. Ausgabe. Alexander Zverev tritt dabei als derzeitige Nummer vier der Welt an und will in London endlich zum ersten Mal den Sprung unter die letzten Acht, also mindestens das Viertelfinale schaffen.
"Gerade nach seinem Erfolg bei den French Open sollte er so viel Selbstvertrauen haben, dass er weiß, dass er auch in Wimbledon weit kommen kann. Es ist immer eine Frage des Kopfes", so Michael Stich, Wimbledon-Sieger aus dem Jahr 1991, im Gespräch mit der "Sport Bild".
Der 55-Jährige ist in diesem Jahr erneut als TV-Experte vor Ort in der britischen Hauptstadt und weiß, dass sich die größte deutsche Tennis-Hoffnung in seiner bisherigen Karriere zumeist sehr schwer tat auf dem schnellsten aller Beläge.
Stich sieht Defizite im Volley-Spiel von Zverev
"Obwohl sich das Tennis auf den drei Belägen inzwischen mehr ähnelt, bleibt das Rasentennis immer noch besonders. Darauf muss man sich einlassen. Es ist etwas, was viele Spieler wie auch Zverev besser umsetzen müssten und nicht nur sagen: Das ist eh nicht mein Belag. Es reicht dort nicht, nur einen guten Aufschlag zu haben. Man muss auch den Rest des Spiels auf den Platz bringen", rät Stich dem Olympiasieger zu einer positiveren Herangehensweise an das Rasentennis.
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Als größtes Manko gilt in Zverevs Spiel sein Volley, welches vor allem auf Rasen von größerer Bedeutung ist. Der ehemalige Weltranglistenzweite Stich würde genau hier ansetzen, um den 27-Jährigen noch besser zu machen.
"Zverev sollte die Volleys so in sein Spiel integrieren, dass sie einen Mehrwert darstellen. Das heißt nicht, dass er immer den schweren Volley versuchen muss, es geht vielmehr um die Einstellung, den Gegner zu zwingen, Passierbälle zu schlagen, was wiederum eine Fehlerquelle beinhaltet. Alexander hat lange Arme, ist ein groß gewachsener Kerl. Allein seine Präsenz am Netz ist einschüchternd genug", meinte Stich über den French-Open-Finalisten aus diesem Jahr.