Carlos Sainz hat sich im dritten Freien Training zum Grand Prix von Spanien 2024 in 1:13.013 Minuten die Bestzeit gesichert. Der Ferrari-Pilot fuhr am Ende der einstündigen Session, als Qualifying geübt wurde, um 0,030 Sekunden schneller als Lando Norris (McLaren), dessen Team im Vorfeld des Trainings ein Feuer im Motorhome zu beklagen hatte.
Dritter wurde, 0,037 Sekunden hinter Sainz, dessen Teamkollege Charles Leclerc. Leclerc fuhr absolute Bestzeit im ersten und zweiten Sektor, war im dritten Sektor aber nur Drittschnellster. Max Verstappen (Red Bull/+0,074) landete auf Rang 4, George Russell (Mercedes) auf Rang 5. So lagen die vier derzeitigen Topteams am Ende wieder innerhalb von 0,151 Sekunden.
Zwischendurch fuhr der eine oder andere auch einen Longrun in Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag. Besonders beeindruckend jener von Russell, der in neun Runden mit dem Soft auf einen Schnitt von 1:17.4 Minuten kam. Zum Vergleich: Die Ferraris fuhren auf Soft durchschnittlich 1:18.3, Verstappen auf dem Medium 1:20.4 Minuten.
Sergio Perez (Red Bull/+0,710) wurde Siebter, erneut deutlich hinter Verstappen; aber vor Alexander Albon (Williams/+0,740), Fernando Alonso (Aston Martin/+0,773) und Oscar Piastri (McLaren/+0,894). Nico Hülkenberg absolvierte im Haas 20 Runden und wurde mit 0,962 Sekunden Rückstand 13.
Lewis Hamilton (6./+0,346) war dann später in eine Szene verwickelt, die ein wenig an Sebastian Vettels Rammstoß in Baku erinnerte. Erst stand Hamilton - trotz Vorwarnung am Funk - Lance Stroll (17./+1,241) im Weg: "Ich habe ihn nicht gesehen. Mein Fehler." Darauf konterte Stroll, indem er sich mit dem Aston Martin zu einer sanften Berührung des Mercedes hinreißen ließ.
"Dieser verdammte Kerl glaubt wohl, er ist allein auf der Strecke", ärgerte sich Stroll - zog sich damit aber die Aufmerksamkeit der Rennleitung zu. Diese notierte den Zwischenfall. "Es war eine ganz klare Zeichensprache", findet ORF-Experte Alexander Wurz. "Ich würde die beiden antanzen lassen und mir anhören, was sie dazu zu sagen haben."
Vorfall zwischen Norris und Leclerc
Kurz vor Ende der Session ereignete sich zwischen Norris und Leclerc eine vergleichbare Szene. "Leclerc ist mir einfach reingefahren. Ich glaube, mein Auto ist beschädigt", meldete Norris am Boxenfunk. Leclerc klang am Funk selbst überrascht: "Fuck. Ich glaube, er hat mich aufgehalten." Auch die beiden müssen über Mittag bei den Kommissaren vorsprechen.
Aufregung gab's auch unmittelbar vor Beginn des Abschlusstrainings, als im McLaren-Motorhome ein Feuer ausbrach. Was genau die Ursache dafür war, ist derzeit nicht bekannt. Im Zuge der Lösch- und Rettungsarbeiten im Paddock mussten mehrere Personen, die offenbar eine Rauchgasvergiftung erlitten hatten, medizinisch versorgt werden.
Auf den Trainingsbetrieb hatte das allerdings keinen Einfluss. Die Session konnte pünktlich um 12:30 Uhr Ortszeit beginnen, und auch die beiden McLaren-Fahrer nahmen planmäßig teil. Zwischendurch war befürchtet worden, dass auch Equipment und Rennoveralls abgebrannt sein könnten. Doch die McLaren-Crew war voll einsatzbereit, als es losging.

