Nach langem Bangen steht seit Donnerstag fest: Titelverteidiger Jonas Vingegaard wird rund drei Monate nach seinem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt bei der Tour de France 2024 an den Start gehen. Die deutsche Radsport-Legende Jens Voigt schätzte vorab die Chancen des Dänen ein und sprach eine Warnung aus.
"Wenn Vingegaard fährt, dann weil er der Meinung ist, dass er um den Sieg mitfahren kann", stellte Voigt bei "Eurosport" klar und ergänzte: "Ich gehe schwer davon aus, dass seine Mannschaft trotz der langen Pause durch den Sturz und der relativ kurzen Vorbereitungszeit optimistisch ist, was seine Siegchancen angeht."
Als zweifacher Tour-Sieger und Titelverteidiger würde Vingegaard schließlich nicht als "Edelhelfer" an den Start gehen, "oder für die Presse oder um die Sponsoren glücklich zu machen".
Würden Vingegaard und sein Team Visma-Lease a Bike nicht an den Gesamtsieg glauben, wäre es laut Voigt sinnvoller auf die Tour zu verzichten und den Fokus auf die Olympischen Spiele, die WM und die Vuelta zu legen.
Ein Risiko birgt der "Kaltstart" laut Voigt aber schon. "Direkt bei der Tour zu starten ist schon ein mutiges Unterfangen", merkte der 52-Jährige an, betonte jedoch: "Ich bin total überzeugt, dass Vingegaard davon überzeugt ist, er habe eine reale Chance auf den Gesamtsieg in Nizza."
"Ihm fehlt das Bikehandling"
Als Nachteil könnte sich Vingegaards fehlende Wettkampfpraxis erweisen. "Ihm fehlt das Bikehandling im Peloton bei irren Geschwindigkeiten. Es ist bei der Tour gerade an den ersten Tagen ganz besonders hektisch und vielleicht ist er nach seinem Sturz noch etwas vorsichtiger unterwegs und hält sich im Gedränge eher zurück", so Voigt.
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Am Donnerstag hatte Visma-Lease a Bike verkündet, dass Vingegaard bei der Tour de France 2024 teilnehmen wird. Der 27-Jährige hatte sich bei einem schlimmen Massensturz auf der vierten Etappe der Baskenland-Rundfahrt Anfang April neben einer Schlüsselbeinfraktur mehrere Rippenbrüche zugezogen. Zudem erlitt er eine Lungenquetschung sowie einen Pneumothorax.
