Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen ging als Titelverteidiger in das Finale bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom. Kurz vor dem Start musste das Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) plötzlich personell umplanen. Eine spezielle Herausforderung, so Sprint-Star Gina Lückenkemper hinterher, die sich am Ende mit Platz vier begnügen musste.
Besonderer Moment für die deutsche Sprint-Nachwuchshoffnung Nele Jaworski: Die 19-Jährige kam am Mittwochabend unverhofft zu einem weiteren Auftritt mit der DLV-Staffel.
Schon im Halbfinale war das Lauf-Talent an zweiter Position eingesetzt worden, im Endlauf sollte allerdings eigentlich Lisa Mayer starten.
Erst kurz vor dem Rennen musste das Quartett umplanen, wie Gina Lückenkemper anschließend in der Mixed Zone erklärte: "Im Warm up haben wir umstellen müssen, weil wir eigentlich vorgehabt hatten, in einer anderen Besetzung zu laufen. Wir haben auch angefangen, uns in einer anderen Besetzung warmzumachen." Mayer hatte am vergangenen Sonntag aus gesundheitlichen Gründen schon ihr Einzel-Halbfinale verpasst.
"Unruhe" nach kurzfristiger Staffel-Änderung
Lückenkemper führte aus: "Für Nele war es eine herausfordernde Nummer, sie hat sich zwar bereitgehalten und ist sofort eingesprungen. Nichtsdestotrotz bringt das Unruhe in eine Staffel hinein, was man nicht unterschätzen darf."
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Im Rennen startete Nele Jaworski dann hinter Startläuferin Sophia Junk. "Nele hat auf der zwei das Rennen ihrer Karriere gemacht und richtig einen gezündet", lobte Lückenkemper: "Das hat mich sehr gefreut."
Sie selbst sei beim Wechsel "zu spät losgelaufen. Dadurch haben wir da etwas liegen lassen. Ob es dann für eine Medaille gereicht hätte, weiß man dann auch nicht", so die 27-Jährige. "Meine Kurve war gut, der Wechsel mit Becky (Rebekka Haase, Anm. d. Red.) war auch gut. Insgesamt war es kein schlechtes Rennen, wir haben uns nicht kampflos ergeben. Es war aber auch eine sehr herausfordernde Nummer heute."
Die deutsche Staffel lief letztlich in 42,61 Sekunden ins Ziel, der EM-Titel ging an Großbritannien. Frankreich und die Niederlande sicherten sich Silber und Bronze.