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Leichtathletik-EM 2024
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Leichtathletik-EM 2024
Do, 06.06. - Mi, 12.06.

"Nach dem 400-Meter-Lauf war das Thema gegessen"

Kauls Medaillentraum platzte schon am ersten Tag

Niklas Kaul belegte den vierten Platz bei der Leichtathletik-EM
Niklas Kaul belegte den vierten Platz bei der Leichtathletik-EM
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring
12. Juni 2024, 00:47
sport.de
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Zehnkämpfer Niklas Kaul hat die erhoffte Titelverteidigung bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom verpasst. Eine Medaille hatte er schon nach dem ersten Tag so gut wie abgeschrieben, wie er hinterher zugab. Dennoch blickt er positiv gestimmt in Richtung Paris.

Schon nach dem ersten der beiden Wettkampftage bei der Leichtathletik-EM in Rom hatte Niklas Kaul an eine Medaille nicht mehr zu hoffen gewagt. "Nach dem Hochsprung und nach dem 400-Meter-Lauf war das Thema für mich gegessen", bekannte der 26-Jährige, der mit 8547 Punkten am Ende den vierten Platz belegte, am späten Dienstagabend. 59 Zähler fehlten zu einer Medaille.

Nach dem schweren Einstieg auf den 100 Metern (11,34 Sekunden) - ohnehin seine unliebsamste Disziplin, wie er vorab im Interview mit sport.de erklärte - hatte sich der Mainzer zunächst mit einer persönlichen Bestleistung im Weitsprung (7,44 m) und mit einem guten Abschneiden im Kugelstoßen (15,10 m) in Stellung gebracht. Doch die letztlich enttäuschenden 1,96 Meter im Hochsprung und die 48,81 Sekunden auf den 400 Metern am Ende des ersten Wettkampftages spülten ihn wieder weit weg von den Medaillenrängen.

Auch am Dienstag startete Kaul mit Problemen, auf den 110 Metern Hürden (14,91 Sekunden) lief ihm die Konkurrenz davon.

Kaul patzt: "Selbst im Training springe ich höher"

"Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so bei einer Hürde hängengeblieben bin. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so schlecht hochgesprungen bin, selbst im Training springe ich höher. Das sind Dinge, die dürfen mit nicht passieren. Daran werden wir arbeiten, damit es in Paris besser läuft", so Kaul zerknirscht.

Doch dann kämpfte er sich Disziplin für Disziplin zurück nach oben. Im Diskus (49,89 m) gelang ihm der weiteste Wurf, im Stabhochsprung (4,90 m) blieb er im Soll. Nach dem herausragenden Speerwurf (75,45 m) habe er dann gemerkt, dass der Abstand zu Platz drei womöglich doch noch aufzuholen ist. 

Vor den 1500 Metern, der letzten Disziplin, rangierte er auf dem fünften Platz. Mit einer Zeit von 4:17,77 Minuten wurde er zwar Zweiter, verbesserte sich aber nur noch auf den vierten Rang. Und so war es am Ende "ein Fehler zu viel, um eine Medaille mitzunehmen".

Zehnkämpfer Kaul blickt zuversichtlich nach Paris

Dennoch zeigte sich Niklas Kaul "zuversichtlich, dass Paris sehr gut werden kann". Nach einer Regenerationspause werde er mit seinem Trainer analysieren, "was hier nicht so gut geklappt hat und welche Schwerpunkte wir im Training legen müssen." Klar sei jedoch, dass er vor allem bei den kurzen Tempoläufen noch zulegen müsse.

Da der Wettbewerb in Rom für Niklas Kaul gleichzeitig der Saisoneinstieg bedeutete, wollte er allerdings auch "viel Positives" mitnehmen: "Normalerweise habe ich mich immer schwer getan in den ersten Mehrkämpfen." 

Nach Punkten war der Zehnkampf in Rom sogar Kauls drittbester der Karriere. Nur bei seinem Gold-Coup von Doha 2019 (8691) und seinem U23-EM-Titel von Göteborg 2019 (8572) war er besser. Beim EM-Triumph in München vor zwei Jahren sammelte er zwei Punkte weniger.

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