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Leichtathletik-EM 2024
Do, 06.06. - Mi, 12.06.

Patzer kosten Medaille

Kaul verliert EM-Titel nach großem Kampf

Niklas Kaul blieb bei der Leichtathletik-EM in Rom ohne Medaille
Niklas Kaul blieb bei der Leichtathletik-EM in Rom ohne Medaille
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Leah Kohring
11. Juni 2024, 22:56

Zehnkämpfer Niklas Kaul hat seinen Europameistertitel verloren. Nach einem Wettkampf mit Höhen und Tiefen landete der Mainzer bei der Leichtathletik-EM in Rom mit 8547 Punkten auf dem undankbaren vierten Platz, nach einer Aufholjagd am zweiten Tag fehlten am Ende 59 Zähler zu einer Medaille.

Niklas Kaul rannte wie wild, jede Sekunde zählte, Kaul knautschte und holte noch einmal alles aus sich heraus. Und wurde doch nicht belohnt. Platz vier im Zehnkampf bei der Leichtathletik-EM nach einer starken Aufholjagd, von Rang 13 nach dem ersten Tag ging es noch fast auf das Podium - doch am Ende fehlten dem entthronten Titelverteidiger 59 Punkte zu Bronze.

Zu Europas neuem König der Athleten krönte sich der Este Johannes Erm mit 8764 Punkten. Silber sicherte sich Sander Skotheim aus Norwegen (8635), Bronze gewann Makenson Gletty (8606/Frankreich).

Und Kaul weiß: Wenn er bis Paris seine Schwächen in den Griff kriegt, kann er als zweiter deutscher Zehnkämpfer neben Leo Neugebauer bei den Olympischen Spielen bei der Medaillen-Vergabe ein gehöriges Wort mitreden.

Eine Medaille auf der größten aller Bühnen fehlt dem Ex-Weltmeister schließlich noch, es ist sein ganz, ganz großer Traum.

Leichtathletik-EM 2024: Niklas Kaul hofft vergeblich auf "Türchen" zur Medaille

"Stand jetzt plane ich nicht mehr mit einer Medaille, aber vielleicht geht ja noch ein Türchen auf", hatte Kaul zur Halbzeit von Rom gesagt - doch am Ende blieb sie verschlossen. Nur 1,96 m im Hochsprung und 48,81 Sekunden über 400 m sowie die schwachen 14,91 Sekunden über die 110 m Hürden nach einem Wackler verhinderten eine noch bessere Punktzahl und die Medaille. Auch Speerwerferin Christin Hussong als Vierte (61,92 m) und Dreispringer Max Heß auf Platz fünf (17,04 m) verpassten am Dienstagabend knapp die Medaillenränge.

Doch Kaul zeigte in Rom auch, welches Potenzial in ihm steckt. 49,89 m mit dem Diskus waren sehr stark. Und nach den herausragenden 75,45 m im Speerwurf schien plötzlich doch wieder eine Medaille möglich, aber die 4:17,77 Minuten über die abschließenden 1500 m reichten schließlich doch nicht zum großen Glück.

Und obwohl längst nicht alles rund lief, macht sein Auftritt Hoffnung auf Paris. Denn: Der 26-Jährige hat schon oft bewiesen, dass er sich beim Saisonhighlight noch einmal deutlich steigern kann.

Drittbester Wettkampf der Karriere

Dennoch schaffte der Ex-Weltmeister nach Punkten seinen drittbesten Zehnkampf seiner Karriere. Nur bei seinem Gold-Coup von Doha 2019 (8691) und seinem U23-EM-Titel von Göteborg 2019 (8572) war er besser. Beim EM-Triumph in München vor zwei Jahren sammelte er zwei Punkte weniger.

Manuel Eitel (8212/Ulm) wurde Siebter, Tim Nowak (8150/Ulm) belegte Rang neun und Felix Wolter (8051/Gräfelfing) Platz 13.

Neugebauer war bei der EM nicht am Start, der Stuttgarter hatte in der Vorwoche bei den College-Meisterschaften in den USA seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte. Damit ist der 23-Jährige derzeit mit klarem Vorsprung die Nummer eins der Welt und Topfavorit auf Gold bei den Olympischen Spielen in Paris.

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