Offiziell ist noch offen, wer das Cockpit im Formel-1-Team von Mercedes bekommt, das Lewis Hamilton durch seinen Wechsel zu Ferrari ab 2025 freimachen wird. Geht es nach dem früheren F1-Weltmeister Jacques Villeneuve, dann wird vor allem das Ego von Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff die Fahrerfrage entscheiden.
Hätte Mercedes die freie Auswahl, dann würde der Formel-1-Rennstall des deutschen Autobauers Max Verstappen für die Saison 2025 (und darüber hinaus) verpflichten, wenn Lewis Hamilton nach zwölf Saisons im Silberpfeil zu Ferrari wechselt. Daraus machte Mercedes-Boss Toto Wolff in den letzten Monaten keinen Hehl und flirtete deutlich mit dem Red-Bull-Racing-Piloten, der sich 2024 anschickt, seinen vierten WM-Titel in Folge abzuräumen.
Aber: Auch wenn Red Bull, weil die anderen Teams aufgeholt haben, derzeit nicht mehr der Überflieger an sich ist - ganz anders als Verstappen - und es auch intern immer noch wegen der Machtkämpfe brodelt und zuletzt nur von einem Burgfrieden die Rede war, deutet derzeit eher wenig darauf hin, dass sich Verstappen tatsächlich Mercedes anschließen könnte.
Deshalb brauchen die Silberpfeile einen anderen Kandidaten. Und dieser ist laut Jacques Villeneuve bereits gefunden: Nachwuchshoffnung Andrea Kimi Antonelli, 17 Jahre alt, seit 2019 in der Nachwuchsakademie von Mercedes und derzeit in der Formel 2 aktiv.
"Mercedes ist nicht wirklich eine offene Tür. Es ist Antonellis Team, sagte der Weltmeister von 1997 am Rande des Kanada-GPs bei "Sky Sports F1" und fügte an: "Das ist die Zukunft."
Formel 1: Wolff mit Wink in Richtung Sainz
Für Villeneuve steht fest: Antonelli "wurde darauf vorbereitet. Toto [Wolff] will es nicht anders. Da ist sein Ego im Spiel." Wolff wolle "der Welt zeigen, dass er Recht hatte, als er in Antonelli schon im Alter von 12 Jahren einen angehenden F1-Weltmeister sah".
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Passend dazu verriet Wolff am Wochenende in Montreal, dass er dem ebenfalls bei Mercedes gehandelten Carlos Sainz bereits einen Wink gegeben habe. "Wir wollen uns auf Kimi konzentrieren, er ist unsere Zukunft. Wir wollen uns zur Jugend bekennen. Das haben wir auch dem Carlos gesagt", so Wolff bei "Sky".
Allerdings schränkte der Mercedes-Teamchef mit Blick aufs offene Cockpit ein: "Noch haben wir keine Entscheidung getroffen. Es gibt noch den ein oder anderen, der vielleicht auch interessant sein könnte."