Die letzten beiden Testspiele vor der Europameisterschaft haben gezeigt, dass es bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gerade im Angriff noch Luft nach oben gibt. Die RTL-Experten Lothar Matthäus und Steffen Freund glauben aber nicht, dass es sich um ein bleibendes Problem handelt.
"Wir haben jetzt nicht einen Gerd Müller, wir haben auch keinen Mbappé oder Kane. Aber ich glaube, wir haben Spieler, die in der Offensive im Gesamtpaket sehr viel Qualität haben", urteilte Matthäus im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de.
Ähnlich wie beim 0:0 gegen die Ukraine konnte das Team von Julian Nagelsmann auch am Freitag gegen Griechenland nur bedingt überzeugen.
Nach einer völlig verunglückten ersten Halbzeit drehte das DFB-Team zwar einen Pausenrückstand und feierte letztlich einen knappen 2:1-Sieg.
Zweifel an einzelnen Spielern bleiben aber auch eine Woche vor Beginn der Heim-EM. Gerade die Rolle von Kai Havertz als Mittelstürmer und das Festhalten an Ilkay Gündogan auf der Zehn brachten Nagelsmann durchaus Kritik ein.
Braucht die Nationalmannschaft ein Umdenken?
Für Matthäus stellt es allerdings kein Problem dar, dass so kurz vor dem Turnier noch Personaldebatten geführt werden. "Sané, Musiala, Wirtz, Gündogan sind Spieler, die gegen jede Abwehrreihe dieser Welt Gefahr ausstrahlen können. Es ist gut für den Nationaltrainer, dass er unterschiedliche Möglichkeiten hat und auf gewisse Spielsituationen und Ergebnisse reagieren kann", sagte der Rekordnationalspieler.
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Steffen Freund formulierte seine Forderung nach personellen Wechseln am RTL-Mikrofon indes deutlicher. "Ich würde ein, zwei Änderungen vornehmen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir gegen Schottland einen richtigen Mittelstürmer brauchen, obwohl Niclas Füllkrug nicht überragend gespielt hat. Da würde ich trotzdem abwarten, wie sich die ganze Situation entwickelt", so der Experte.
Für den Europameister von 1996 birgt die aktuelle Lage aber auch Chancen, denn Spieler aus der zweiten Reihe könnten bei der EM-Endrunde zu den heimlichen Helden werden.
"Kai Havertz kann auch auf der Zehn spielen, wenn Ilkay Gündogan nicht in Form ist. Dann wird diese Position frei und plötzlich sind Maximilian Beier und Deniz Undav sehr interessant", glaubt er.












