Mit seiner Entscheidung, Torhüter Alexander Nübel aus dem EM-Kader zu streichen, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann am Freitag für eine Überraschung gesorgt. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus fühlt mit dem Torwart des VfB Stuttgart.
Für ihn sei das Nübel-Aus "natürlich überraschend" gekommen, verriet Matthäus im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de.
Denn aus seiner Sicht habe Nübel "hervorragend performt beim VfB Stuttgart. Er hat auch in der Nationalmannschaft in den Tagen, wo er dabei war, eine hervorragende Leistung gebracht", betonte Matthäus.
"Wenn sich [Nagelsmann, Anm. d. Red.] für drei Torhüter entscheidet, dann ist diese Entscheidung nachvollziehbar. Obwohl Nübel es sportlich verdient hätte, bei dieser Europameisterschaft im eigenen Lande dabei zu sein", urteilte die Bayern-Ikone abschließend.
Der Bundestrainer hatte am Freitagabend seinen finalen Kader für die Endrunde präsentiert, nachdem sein erstes Aufgebot noch einen Spieler zu viel beinhaltet hatte.
Nagelsmann muss ursprünglichen EM-Plan verwerfen
Eigentlich hatte Nagelsmann angekündigt, er wolle mit vier Torhütern ins Turnier gehen, um die Trainingsbelastung besser aufzuteilen. "Wir mussten umdisponieren", räumte der ehemalige Coach des FC Bayern am Freitag ein.
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Grund sei vor allem die andauernde Verletzung von Leroy Sané, die es weiter schwer mache, mit dem Bayern-Star zu planen. Deshalb habe er sich entschlossen, "einen Feldspieler mehr" zur EM mitzunehmen, so Nagelsmann.
RTL-Experte Steffen Freund zeigte Verständnis für die Begründung des DFB-Trainers. "Ich glaube, dass man mit drei Torhütern sehr gut gewappnet in dieses Turnier geht und eigentlich schon fast einen zu viel hat. Gerade wenn du die Möglichkeit hast, noch einen nachzunominieren, wenn sich einer verletzt, dann ergibt das Sinn."
Zwar könne man mit Nübel schon etwas Mitleid haben, so Freund. "Es war für ihn aber auch nicht zu erwarten, dass er überhaupt im Kader steht. Deshalb ist alles im grünen Bereich."
Aus Sicht des Europameisters von 1996 hatten es andere Spieler ohnehin eher verdient, bei der EM dabei zu sein. Gerade Maximilian Beier musste nach "grandiosen Minuten gegen die Ukraine" zwingend im Team bleiben, meint Freund.





























