Wer hätte das gedacht? Vor der Heim-Europameisterschaft ist ausgerechnet der sonst so zuverlässige Manuel Neuer das große Sorgenkind der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Im DFB-Team machte der formschwache Keeper zuletzt dort weiter, wo er beim FC Bayern aufgehört hatte. Die RTL-Experten Lothar Matthäus und Steffen Freund schlagen Alarm.
Als Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Abpfiff der mauen EM-Generalprobe gegen Griechenland (2:1) versuchte, die Debatte um Manuel Neuer zu ersticken, war sie über Social Media und in den Wohnzimmern längst vom Flämmchen zum Flächenbrand geworden.
Ist der Kapitän des FC Bayern noch die beste Option für das deutsche Tor? Was viele Fans grübeln lässt, ist für Nagelsmann weiterhin ein klares Ja, basta.
"Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert", sagte der 36-Jährige bestimmt: "Er hatte drei Weltklasseparaden, es ist alles in Ordnung."
Beim griechischen Führungstreffer durch Giorgos Masouras (34.) sah Neuer allerdings ganz alt aus, als er einen nicht allzu präzisen Schuss unzureichend zur Seite abwehrte. Entsprechend schwach fiel seine Bewertung in der Einzelkritik von sport.de aus.
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Im Hintergrund scharrt Herausforderer Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona mit den Hufen. Lothar Matthäus könnte eine Wachablösung prinzipiell verstehen.
Derartige Fehler habe Neuer "zu häufig gemacht", monierte Deutschlands Rekordnationalspieler im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de: "Einmal kann es passieren, ein zweites Mal verzeiht man es ihm auch. Aber mittlerweile sind es viele Fehler gewesen, die er gemacht hat."
Die plötzliche Unsicherheit des langjährigen Rückhalts könne auch "ein bisschen auf die Mitspieler abfärben", warnte Matthäus. Ein Torwartwechsel würde jedoch "Unruhe und Schlagzeilen" bringen, weshalb er ein Festhalten an Neuer derzeit noch "begrüßen" würde.
Nationalmannschaft: Freund sinniert über "falsche Entscheidung"
Auch Steffen Freund äußerte sich in seiner Rolle als RTL-Experte zu Neuers Status als Nummer eins. "Vielleicht war es die falsche Entscheidung. Das wissen wir aber erst am Ende des Turniers", gab der 54-Jährige zu bedenken.
Der Europameister von 1996 ergänzte: "Dass er nicht die beste Form hat, hat man in der Bundesliga gesehen. Da waren zu vielen individuelle Fehler dabei."
Dennoch würde Freund Neuer noch "nicht komplett abschreiben". Der Schlussmann müsse sich nun "durchbeißen".





























