Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hat gleich bei ihrer ersten EM-Teilnahme eine Medaille gewinnen können. Doch bis dahin war es alles andere als einfach, wie sie hinterher bekannte.
Yemisi Ogunleye ist "superhappy und dankbar" über ihre Bronzemedaille bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom. Die 25-Jährige stieß am Freitagabend 18,62 Meter und holte damit Bronze.
Dabei hatte die Mannheimerin, die in diesem Jahr schon 20,19 m gestoßen hatte und dadurch als Beste der bisherigen Freiluft-Saison in Europa an den Start gegangen war, schlecht losgelegt. Sie begann mit schwachen 17,04 Metern, doch im Kugelstoß-Krimi behielt sie die Nerven: Der dritte Versuch mit 17,87 Metern genügte der Drehstoßerin dann gerade noch für den Sprung auf Rang acht und somit für drei weitere Versuche, ansonsten wäre vorzeitig Schluss gewesen.
Im fünften Durchgang gelang Ogunleye dann eine signifikante Steigerung und der Sprung auf den Bronzerang. Die letzte Chance auf den möglichen Sieg konnte sie nicht mehr nutzen.
Ogunleye strauchelt zunächst: "Es war anfangs sehr schwer"
"Es war anfangs sehr schwer, es war heute ein extremer Kampf für mich, aber ich habe heute eine Medaille gewonnen und darüber bin ich sehr froh", so Ogunleye.
Nun will sich die Kugelstoßerin für die Olympischen Spiele von Paris in Top-Verfassung bringen: "Wir machen so weiter wie bisher und ich sammle jetzt erst einmal neue Kraft. Die Saison hat früh angefangen und wir sind immer noch in einer sehr frühen Phase. Ich weiß, dass ich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen topfit sein werde."
Ogunleye hatte Anfang März bereits Silber bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow gewonnen. Für den Titelgewinn in Rom genügten Titelverteidigerin Jessica Schilder aus den Niederlanden 18,77 Meter. Teamkollegin Jorinde van Klinken gewann Silber mit 18,67 Metern. Die Stuttgarterin Alina Kenzel wurde starke Vierte mit 18,55 Metern, Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 kam auf Platz sieben mit 18,18 Metern.
"Ich bin schon relativ enttäuscht. Weil ich nicht das gezeigt habe, was ich kann. Aber ich war in einem europäischen Finale und morgen sehe ich das vielleicht schon etwas anders und kann es etwas positiver betrachten. Gerade tut es schon ein bisschen weh", so Ritter.