Gut eine Woche ist es her, dass Stefan Kuntz beim Hamburger SV den Posten des Sportvorstands von Jonas Boldt übernahm. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen starken Mannes: Rückendeckung für den durch den verpassten Aufstieg angezählten HSV-Trainer Steffen Baumgart. Doch wie nun enthüllt wurde, plante der Zweitligist mit Baumgart vor Kuntz' Engagement noch ganz anders.
Schlechte Nachrichten für Steffen Baumgart. Der Coach, der erst im Februar den Hamburger SV vom entlassenen Tim Walter übernahm, hätte eigentlich gefeuert werden sollen, das jedenfalls berichtet "Bild". Wie das Boulevard-Blatt erfahren hat, stand der 52-Jährige nach der Saisonanalyse der Hamburger vor dem Aus.
Der Aufsichtsrat soll den damals noch im Amt befindlichen Sportvorstand Jonas Boldt gedrängt haben, Baumgart nach rund einem Vierteljahr direkt wieder zu entlassen. Diese Erwartung an Boldt soll vom HSV-Gremium aus klar formuliert worden sein, heißt es. Der Grund: Der abermals verpasste Aufstieg und der schwache Auftritt der Rothosen beim vorletzten Saisonspiel in Paderborn (0:1), nach welchem die besagte Analyse erfolgte.
Boldt jedoch lehnte ab, musste kurz danach aber selbst gehen. Somit verblieb die Entscheidung pro oder contra Baumgart bei Boldt-Nachfolger Stefan Kuntz, der in der letzten Woche deutlich betonte: "Wir machen mit Steffen Baumgart weiter. Steffen hat noch keine Chance gehabt, hier eine Vorbereitung zu machen. Und noch keine Chance, seine Vorstellungen bei Transfers zu äußern. Ich empfand es nicht als HSV-like, den Trainer infrage zu stellen."
Auf diese Worte verwies auch Aufsichtsrats-Boss Michael Papenfuß, als er von "Bild" auf die brisanten Gerüchte um einen Rauswurf Baumgarts angesprochen wurde.
HSV steht hinter Kuntz-Entscheidung
"Zu Gesprächsinhalten, die innerhalb des Aufsichtsrats stattfinden, äußern wir uns öffentlich nicht, da diese Dinge intern behandelt werden. Zu Steffen Baumgart hat sich Stefan Kuntz bei seiner Vorstellungspressekonferenz klar geäußert", sagte er nur. "Bild" ordnet diese Aussage so ein, dass diese nicht nach einem Dementi klingt.
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Weiter soll Papenfuß betont haben: "Wir können Stefans Bewertung und Herleitung nachvollziehen. Es ist eine Entscheidung unseres Vorstands Sport, zu der wir auch stehen." Fraglich, wie lange das der Fall ist, wenn der Saisonstart in die Hose geht.
Baumgarts Vertrag ist offiziell bis Sommer 2025 datiert.































