Emre Can hat bei Borussia Dortmund Höhen und Tiefen erlebt. Vor dem möglicherweise größten Triumph seiner Karriere blickt der BVB-Kapitän auch auf jene Zeit zurück, in der er den Revierklub am liebsten verlassen hätte. Zudem übte er Kritik an Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Führungsspieler Emre Can wollte Borussia Dortmund vor rund anderthalb Jahren am liebsten verlassen, wie er in einem Interview mit "Bild" bekannte: "Ich bin ehrlich: Im Winter 2022/23 wollte ich eigentlich gehen."
Der heutige BVB-Kapitän war damals nur Reservist. "Ich fühle mich nur wohl, wenn ich auf dem Platz stehe, und zu der Zeit stand nicht oft genug auf dem Platz. Dann kam die Rückrunde ...", erinnerte sich der 30-Jährige. Der Mittelfeldspieler erkämpfte sich unter Cheftrainer Edin Terzic seinen Stammplatz, kehrte zwischenzeitlich sogar in die deutsche Nationalmannschaft zurück.
Zur Belohnung wurde Emre Can in Dortmund zudem mit einer Vertragsverlängerung bis 2026 und der Kapitänsbinde belohnt. "Ich bin dem gesamten Verein dankbar", so Can nun, für den das Amt eine "große Ehre" sei. Inzwischen, nach Anfangsschwierigkeiten, komme er "mit der Binde und der Verantwortung" auch "sehr gut" klar.
Can übt Kritik an Nagelsmann
Für Enttäuschung sorgte bei Emre Can unterdessen Julian Nagelsmann. Der BVB-Profi wurde nicht persönlich vom Bundestrainer über die Nicht-Nominierung informiert. "Ja, das hätte ich erwartet", entgegnete Can kritisch: "Ich habe in der Nationalmannschaft regelmäßig gespielt, war oftmals Teil der Mannschaft. Da wäre es schön gewesen, zumindest kurz über die Nicht-Nominierung im persönlichen Gespräch informiert zu werden."
Can, der in seiner DFB-Karriere bislang 43 Länderspiele absolvierte, war von Julian Nagelsmann bislang noch zu keinem Lehrgang eingeladen worden. Seine letzte Partie machte er unter Interimslösung Rudi Völler, als er beim 2:1 gegen Frankreich im Herbst 2023 90 Minuten absolvierte.
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"Die Hoffnung, dass ich doch noch dabei bin, war da. Am Ende konnte ich mir aber denken, dass ich nicht Teil des Kaders bin", so Can über die ausgebliebene Berufung in den EM-Kader: "Ich respektiere das, aber trotzdem ist für mich die Karriere in der Nationalmannschaft noch lange nicht abgehakt. Ich hoffe, dass ich in Zukunft wieder dabei sein werde. Und darüber hinaus: Die EM hat ja noch nicht angefangen – vielleicht ergibt sich durch ein Hintertürchen noch eine Chance."



























