Andreas Luthe rückte im reifen Torwart-Alter von 37 Jahren noch einmal mitten in den Fokus beim VfL Bochum, als er anstelle des aussortierten Stammkeepers Manuel Riemann beide Relegationsspiele gegen Fortuna Düsseldorf bestritt. Nachdem er im Rückspiel am Montagabend seinen Kasten in der regulären Spielzeit sauber hielt (3:0) und im anschließenden Elfmeter-Drama (6:5) gegen F95-Spieler André Hoffmann parierte, wurde er zu einem der ganz großen VfL-Helden des Abends.
Unmittelbar nach Spielschluss stellte VfL-Urgestein Luthe zunächst klar, dass er seine aktive Profi-Karriere mit dieser denkwürdigen Partie in Düsseldorf definitiv beenden wird: "Ich habe 16 Jahre Profifußball hinter mir und eine tolle Karriere gehabt. Ich habe viel von Mitspielern und Trainern profitiert. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um danke zu sagen. Dann freue ich mich auf alles, was danach kommt", meinte der Torwart-Held am späten Montagabend am "Sky"-Mikrofon.
Während der 120 Spielminuten in der Merkur Spiel-Arena hatte Luthe mehrere Male in arger Bedrängnis gerettet, zeigte sich vor allem bei gegnerischen Standardsituationen und Flankenbällen der Fortuna hellwach.
Im dramatischen Elfmeterschießen parierte der Bochumer Torwart gleich den ersten Schuss von Düsseldorfs Hoffmann. Beim entscheidenden Fehlschuss von Takashi Uchino war Luthe der glückliche Sieger geblieben, nachdem der Japaner über das Tor geschossen hatte.
Luthe über Riemann: "Ein wichtiger Teil von uns"
Bevor Luthe in die Feierlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden in das Bochumer "Bermudadreieck" aufbrach, berichtete er noch über den Kontakt zum bisherigen Stammkeeper Manuel Riemann, der von der sportlichen Leitung vor den Relegationsspielen aussortiert worden war.
"Ich habe mit ihm telefoniert. Manu ist ein wichtiger Teil von uns und hat mit uns dafür gesorgt, dass wir lange in einer tollen Position waren, um die Klasse zu halten. Dass wir es am letzten Spieltag verspielt haben, ist extrem bitter. Er ist mit dem Herzen immer VfLer gewesen - auf seine Art und Weise mit viel Emotionen. Da muss man ihn so nehmen, wir er teilweise ist", meinte Luthe über seinen Teamkollegen zwischen den Pfosten, der bis zur Relegation die Nummer eins gewesen war.
"Wir beide könnten uns nicht mehr unterscheiden. In der Kombination sieht man, dass wir beide es geschafft haben, dass wir in der Liga bleiben. Daher ist es Teamsport. Der eine ist nicht da, der andere übernimmt. Ganz einfach", so Luthe nach seinem letzten Pflichtspiel als Fußball-Profi über Riemann, der in der laufenden Bundesliga-Saison 33 Saisonspiele für den VfL bestritten hatte und nur einmal wegen einer Gelbsperre ausgefallen war.

























