Gute Nachrichten für die wegen Dopings gesperrte russische Eiskunstläuferin Kamila Valieva: Die 18-jährige Russin darf in ihrer Heimat nun offenbar doch zurück aufs Eis. Das allerdings nicht in einem offiziellen Wettkampf, sondern in einer Showveranstaltung.
Die Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bei Dopingsperren sind eigentlich klar: Während der Sperre darf die Athletin oder der Athlet an keinerlei Trainings oder Veranstaltungen teilnehmen, die vom Verband oder einem anderen öffentlichen Träger mitorganisiert werden. Im Fall von Kamila Valieva gibt es nun aber eine Ausnahme.
Die wegen Dopings gesperrte Russin hat offenbar die Erlaubnis erhalten, an einer Eiskunstlauf-Show der Turin-Olympiasiegerin Tatyana Navka teilzunehmen. Dabei sind die Verbindungen der 49-Jährige zur russischen Regierung unmittelbar: Navka ist die Ehefrau von Putins Regierungssprecher Dmitry Peskov. Dass der Staat die Veranstaltung in einem gewissen Maße mitträgt, liegt auf der Hand.
Valieva arbeitet mit Eiskunstlauf-Coaches zusammen
Zudem wird Valieva im Rahmen der Show auch mit Trainerinnen und Trainern zusammenarbeiten, die beim russischen Verband angestellt sind. Eine frühere Sprecherin der russischen Anti-Doping-Agentur erklärte gegenüber "Sport Express", dass dies jedoch kein Problem darstelle, weil die Zusammenarbeit nicht vor dem Hintergrund zustande kommt, ein sportliches Ziel zu erreichen.
"Wir haben vor den Diskussionen und der Bekanntgabe alles mit den Vertretern von Kamila durchdacht und koordiniert. Sie stehen in Kontakt mit der WADA. Nur mit einer positiven Rückmeldung der WADA wird Kamila an unseren Shows teilnehmen. Bisher waren alle Antworten positiv", deutete Navka gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur "TASS" an, dass Valieva eine Sondergenehmigung von der Welt-Anti-Doping-Agentur bekommen wird.
Welche Rolle Valieva in der Show, die vom 12. Juni bis zum 2. Oktober in der Olympia-Stadt Sochi vorgeführt wird, einnehmen soll, ist noch nicht bekannt.